Ein Ehrenamt im ASB ist nicht nur Verpflichtung, sondern auch Bereicherung
Wenn Naturkatastrophen, Großbrände oder Unfälle ganze Regionen erschüttern, sind es nicht nur hauptamtliche Kräfte, die zur Stelle sind. Ehrenamtliche Helfer*innen spielen eine entscheidende Rolle, da sie die regulären Einsatzkräfte unterstützen und zusätzliche Kapazitäten schaffen. Durch regelmäßige Fortbildungen und Übungen bereiten sich die Ehrenamtlichen intensiv auf ihren Einsatz vor und tragen damit aktiv zur Sicherheit der Bevölkerung bei.
Jan-Niklas Harms vom ASB Lübeck engagiert sich seit über einem Jahrzehnt unermüdlich für den Arbeiter-Samariter-Bund. Mit seinem Wissen und seiner Leidenschaft hat der 25-Jährige bereits viele Menschen inspiriert und unterstützt. Im Interview erzählt der junge Mann von seinen Erfahrungen, seiner Motivation und den Möglichkeiten, die der ASB bietet.
Du bist seit 2010 im ASB aktiv. Wie haben sich die Herausforderungen und Aufgaben in deiner Zeit beim ASB verändert?
Schon als Kind habe ich mich in der Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) engagiert und bin bei meiner Arbeit mit den anderen Jugendlichen gewachsen. Mir fällt auf, dass das Ehrenamt heute einen anderen Stellenwert hat als früher – immer weniger Menschen engagieren sich ehrenamtlich und auch die Aufgaben haben sich ziemlich verändert. Im Katastrophenschutz etwa hat sich der Fokus zunehmend auf den Bevölkerungsschutz verlagert, was herausfordernd ist.
Du bist seit 2024 Verbandsführer. Was sind deine Hauptaufgaben in dieser Funktion, und welche Verantwortung bringen diese mit sich?
Ende vergangenen Jahres habe ich meinen Lehrgang abgeschlossen und leite nun eine Einheit im ASB-Regionalverband Lübeck. Ich übernehme viele Aufgaben: Von der Bestellung von Ausrüstung – etwa neuen Schuhen oder Helmen – bis hin zur Entwicklung von Konzepten, die im Katastrophenschutz der Stadt eine wichtige Rolle spielen. Es gibt immer viel zu tun und jeder Tag bringt Neues mit sich.
Neben deiner Tätigkeit als Verbandsführer bist du Fachausbilder für Erste Hilfe und die Einsatzkräftegrundausbildung. Was fasziniert dich an der Ausbildung neuer Einsatzkräfte?
Es liegt mir besonders am Herzen, mein Wissen weiterzugeben, die Vielseitigkeit des ASB sichtbar zu machen und andere zu unterstützen. Ich möchte Menschen für Erste Hilfe sensibilisieren und sie motivieren, im Notfall zu helfen. Gleichzeitig möchte ich durch mein Engagement auch andere für das Ehrenamt begeistern.
Welche besonderen Momente oder Einsätze deiner bisherigen Laufbahn beim ASB sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Zum Glück hatten wir im Katastrophenschutz bisher keine größeren Einsätze. Im Sanitätsdienst hingegen war ich schon oft im Einsatz – ob auf Festivals oder großen Konzerten, als Helfer oder auch in verantwortlicher Position. Doch auch die kleineren Einsätze, etwa auf dem Weihnachtsmarkt, schaffen im Team besondere Momente. Gemeinsam Zeit zu verbringen und als Gruppe zusammenzuarbeiten, macht das Ehrenamt für mich so bereichernd.
Du hast in jungen Jahren im Ehrenamt schon viel Erfahrung gesammelt. Welche Fähigkeiten und Qualitäten sind deiner Meinung nach besonders wichtig für die Arbeit beim ASB?
Das hängst stark vom jeweiligen Tätigkeitsbereich ab: Im Bevölkerungsschutz etwa ist es wichtig, selbstsicher und ruhig zu agieren, auch in anspruchsvollen Situationen. Auch ein gutes Gespür für Menschen und ihre Bedürfnisse hilft, da man oft direkt mit betroffenen oder hilfesuchenden Personen zu tun hat. Offenheit im Umgang mit Menschen ist daher eine wichtige Voraussetzung, um Vertrauen aufzubauen und effektiv zu helfen. Die Arbeit beim ASB erfordert zudem Teamgeist und die Bereitschaft, auf Augenhöhe zu kommunizieren – das schafft ein sicheres Umfeld, in dem jede*r zum gemeinsamen Ziel beitragen kann.

Wer sich freiwillig engagieren möchte, findet beim ASB viele Möglichkeiten, aktiv zu werden. Die Palette reicht von der humanitären Hilfe im Ausland, über Wasserretter und Rettungshundeführer, bis hin zum Besuchsdienst im Altenheim.