Donnerstag, 25. April 2024

Bewerbungen: Öffentlicher Dienst profitiert von der Corona-Krise

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Lora Köstler
Lora Köstler
Lora Köstler-Messaoudi ist Redakteurin für Öffentliche Finanzen und Haushalt beim Behörden Spiegel. Privat ist sie lieber mit dem Fahrrad als mit dem Auto unterwegs und eine Freundin der vegetarischen Küche.

Die persönliche Erfüllung im Berufsleben steht für die Mehrheit der Deutschen hoch im Kurs. Die Erfahrungen der Corona-Pandemie haben diesen Wunsch sogar noch einmal verfestigt. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Studie “Sinnstiftung im Beruf” der Königsteiner Gruppe. Als Arbeitgeber können den Studienergebnissen zufolge vor allem Institutionen des Öffentlichen Diensts vom beschriebenen Trend profitieren.

Demnach stellen 47 Prozent aller Befragten den Anspruch, dass ihr Job sie voll und ganz erfüllen sollte. Weitere 49 Prozent finden, dass dies überwiegend der Fall sein sollte. Interessant ist der Anteil der Arbeitnehmer, die diesbezüglich durch die Erfahrungen mit der Corona-Krise noch einmal nachdenklicher geworden sind. So geben 28 Prozent an, nun deutlich mehr an einer sinnstiftenden Arbeit interessiert zu sein als etwa noch vor gut einem Jahr. Vor allem jungen Menschen unter 30 Jahren ist das nun wichtiger als vor der Krise. Ihr Anteil in dieser Hinsicht liegt mit 41 Prozent weit über dem Durchschnitt aller Befragten.

Der Trend hin zu mehr Sinnstiftung im Arbeitsleben beeinflusst entsprechend die Jobsuche der Menschen. Denn dort begeben sich Bewerber verstärkt auf die Suche nach Informationen zur Sinnperspektive einer ausgeschriebenen Position. Für 17 Prozent ist es derzeit sogar der wichtigste Aspekt, wenn sie in Stellenanzeigen stöbern. Weitere 36 Prozent zählen den Sinn-Zusammenhang zu den drei wichtigsten Aspekten ihrer Jobsuche. Gerade einmal sieben Prozent ist die tiefere Bedeutung dabei erst einmal egal.

Das steigende Interesse an sinnstiftenden Tätigkeiten trifft sowohl auf Akademiker als auch auf Nichtakademiker zu. So ist es 48 Prozent der Akademiker und 47 Prozent der Nichtakademiker wichtig, dass sie ihre Arbeit voll und ganz erfüllt. Die Erfahrungen der Krise haben ebenfalls einen parallelen Einfluss auf beide Ausbildungsgruppen. 28 Prozent der Akademiker und 27Prozent der Nichtakademiker sind nun mehr an sinnstiftenden Tätigkeiten interessiert als vor Jahresfrist.

Mehr Interesse am Öffentlichen Dienst

Den Studienergebnissen zufolge kann vor allem der Öffentliche Dienst als Arbeitgeber von diesem Trend profitieren. So interessieren sich 31 Prozent aller Teilnehmer nun mehr für eine Tätigkeit dort als vor der Krise. Vor allem Kandidaten zwischen 18 und 29 Jahren (38 Prozent) sowie zwischen 30 und 39 Jahren (40 Prozent) haben den Öffentlichen Dienst als Arbeitgeber nun mehr auf dem Schirm als noch vor einem Jahr.

Für die Studie wurden im Dezember 2020 bundesweit 1.036 Arbeitnehmer aller Altersstufen – je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker – befragt. Alle Studienteilnehmer befanden sich zum Zeitpunkt der Studie in einem Beschäftigungsverhältnis.

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