Donnerstag, 28. März 2024

Gründung eines Netzwerkes

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Am Anfang steht immer eine Vision, eine Idee, ein Ziel, es ist wichtig, dass man sich von Beginn an überlegt, wer die Stakeholder sind. Warum möchte man überhaupt ein Netzwerk gründen?

Man kann dieses nutzen, um Erfahrungen auszutauschen, sich Kontakte aufzubauen oder auch Interessen nach außen zu vertreten. Zum Beispiel vertritt unser Netzwerk JUNGE BÜRGERMEISTER*INNEN über 450 Bürgermeister*innen bundesweit und überparteilich. Dies verschafft uns bei Europa-, Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie der Industrie Gehör.

Damit ist es uns gelungen, kommunalpolitische Themen so zu platzieren, dass sowohl die Politik als auch die Industrie als Entwickler von Produkten auf unsere kommunalen Bedürfnisse aufmerksam wird und dadurch Ergebnisse zu erzielen, die den Bedürfnissen unserer Bürger*innen entsprechen.

Organisation

Sind die Anfänge erst gemacht, ist es zwingend erforderlich, die Rollen zu definieren und vor allem von Beginn an die Kontakte zu pflegen und im Austausch zu stehen. Es ist besser, mit wenigen Kontakten – aber den richtigen – den Grundstein für das Netzwerk zu legen, da von diesen auch die erhofften weiteren Kontakte geknüpft werden sollen. Nur wer ähnliche Ziele verfolgt, kann gemeinsam etwas Sinnvolles aufbauen.

Wichtig ist, sich hierbei klar zu werden, ob man einen Vorstand gründet, wie man nach außen kommuniziert und wer für die Zusammenkünfte verantwortlich ist.

Finanzierung

Es ist wichtig zu überlegen, wie man das Ganze finanziert. Man kann Mitgliedsbeiträge erheben, kostenpflichtige Veranstaltungen organisieren und/oder Sponsoren suchen.

Bei Präsenzveranstaltungen bietet es sich an, Messestände von Sponsoren zuzulassen. Dann können die Veranstaltungsbesucher*innen sich sowohl mit den Produkten der Anbieter auseinandersetzen, als auch die Firmen passgenauer ihre Produkte für unsere Angelegenheiten entwickeln.

Markengründung

Nach ersten Kontakten ist es wichtig, im nächsten Schritt eine eigene Geschäftsstelle aufzubauen. Diese koordiniert Anfragen von Mitgliedern, Sponsoren und der Presse und pflegt unseren Webauftritt. Durch Presseveröffentlichungen über die Arbeit eines Netzwerkes, werden Gleichgesinnte und manchmal auch Sponsoren aufmerksam. Wichtig ist hier, dem Netzwerk einen Namen, ein Logo, zu geben und klare Rollen zu definieren, beispielsweise wer als Sprecher*in des Netzwerkes fungiert, wer Treffen organisiert und vieles mehr. Nicht zuletzt spielen heutzutage auch die sozialen Netzwerke eine wichtige Rolle, sowohl beim Außenauftritt als auch beim Pflegen der Kontakte.

In unserem Fall nutzen wir die Mittel, um Präsenzveranstaltungen, zum Beispiel in Berlin, zu machen, aber auch um ein eigenes Magazin herauszugeben, das an alle Landtagsabgeordneten sowie Bundestagsabgeordneten versandt wird, um unsere Interessen nachhaltig zu platzieren.

Austausch

Eine große Rolle spielen gut organisierte Treffen des gesamten Netzwerkes. Am besten stellt der/die Initiator*in die Beteiligten einander vor und regt Diskussionen zum Erfahrungsaustausch an. Manchmal kann man auch externe Gastredner*innen zum Thema des Netzwerkes gewinnen. Auch Kontakte weiter zu empfehlen hilft, dass ein Netzwerk weiterwächst, denn nur kontinuierliche Netzwerkarbeit hält die Drähte des Netzwerkes weiter am Glühen. Durch online Konferenzen ist bei akuten Fragestellungen glücklicherweise heutzutage schnell eine gemeinsame Diskussion möglich, selbst wenn es große räumliche Distanzen gibt. In unserem Netzwerk gibt es beispielsweise regelmäßig digitale Stammtische. Trotzdem sind die persönlichen Begegnungen sehr wichtig, man kann auch vor Ort im Wechsel jeweils sein eigenes Potential und seine Herausforderungen vorstellen.

Fazit

Ein Netzwerk stellt ab einer gewissen Größe zwar organisatorisch eine Herausforderung dar, doch die Vorteile überwiegen ganz klar. Es macht Spaß sich mit Mitstreiter*innen auszutauschen und etwas bewegen zu können.

Michael Salomo ist Oberbürgermeister der Stadt Heidenheim an der Brenz, Sprecher des bundesweiten parteiübergreifenden „NETZWERK JUNGE BÜRGERMEISTER*INNEN“ und Dozent der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl sowie an der Intersectoral School of Governance BW der DHBW Heilbronn.

(Foto: Sven Götz, Stuttgart)

Unser Portrait von und mit Michael Salomo – zu diesem Zeitpunkt noch Bürgermeister der Gemeinde Haßmersheim – findet ihr hier.

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