Was Gewerkschaften machen, haben sie in den letzten beiden Wochen erklärt. Aber wie hat eigentlich alles angefangen? Damit ihr jetzt nicht das alte Geschichtsbuch rauskramen müsst, haben wir das Wichtigste für euch zusammengefasst.
Die ersten Arbeiterorganisationen bildeten sich in Deutschland mit der einsetzenden Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts. In den neuen Fabriken mit den großen Maschinen waren niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen und lange Arbeitszeiten an der Tagesordnung. Und da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Sozialversicherungen, keinen bezahlten Urlaub und keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gab, war auch krank werden ein existenzielles Problem. In den Handwerkszünften leistete man sich in solchen Fällen schon seit dem Mittelalter gegenseitig die notwendige Hilfe. Nach diesem Prinzip organisierten sich nun auch die Arbeiter in Vereinen.
Doch als diese Vereine immer größer wurden, bekamen sie auch Macht. Denn ein*e einzelne*r Angestellte*r ist leicht zu ersetzen, aber die ganze Belegschaft auf einmal?
Es dürfte also wenig überraschen, dass die ersten Triebe der Arbeitervertretungen schnell verboten wurden. Aber sie verschwanden nicht. Wann immer die rechtliche Lage es zuließ, wurden die Verbände neu gegründet. Ab 1870 wurden die Gewerkschaften auch von Unternehmen immer öfter als Vertrags- und Verhandlungspartner anerkannt und erlangten so unter anderem die Einführung des 10-Stunden-Tages. 1873 gab es sogar schon den ersten nationalen Tarifvertrag – für die Buchdrucker.
Was zwischen damals und heute passiert ist, welche Ereignisse die Gewerkschaften prägten, wie sich das System durch die Weimarer Republik, die NS-Zeit und durch die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands verändert hat, das hat Planet Wissen so kompakt zusammengefasst, dass wir euch den Beitrag hier verlinkt haben.
Wie sieht die Gewerkschaft von heute aus? Hier habt ihr nochmal unser kleines Quartett im Überblick:
