Samstag, 20. April 2024

Und dann …

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Ann Kathrin Herweg
Ann Kathrin Herweg
Ann Kathrin Herweg ist Teil der Online-Redaktion, koordiniert das E-Journal und unterstützt digitale Veranstaltungen. Auch in ihrer Freizeit ist sie gerne auf Veranstaltungen unterwegs, dann aber als Kamerafrau oder Lichttechnikerin.

Im vergangenen Jahr haben wir viele spannende Projekte rund um den Öffentlichen Dienst kennengelernt. Sie alle teilen ein Ziel: den Öffentlichen Dienst fit für die Zukunft machen. Mit Innovation, Kreativität und Teamarbeit soll der Public Sector vielfältiger und mehr an die Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Bürger*innen angepasst werden.

Passend zum ersten Geburtstag von Future4Public werfen wir nochmal einen Blick auf die Projects des letzten Jahres. Wie ging es weiter? Welche neuen Ideen haben sich entwickelt? Wir haben nochmal nachgefragt und bekommen heute ein Update aus drei der vielen erfolgreichen Projekte. Weitere Informationen zu den einzelnen Ideen und unseren Gastautor*innen könnt ihr in den ursprünglichen Beiträgen nochmal nachlesen.

Im Juni letzen Jahres stellte uns Bjarne Lotze das Projekt NUMIC vor, mit dem in Chemnitz die Verkehrswende vorangetrieben wird. Bürger*innen können hier eigene Ideen für mehr Rad- und Fußverkehr einbringen.

Projekt “NUMIC”

Das Reallabor NUMIC – Neue urbane Mobilität in Chemnitz – steht vor seinem vorläufigen Abschluss der Feldphase. In dem Projekt der Stadt Chemnitz, der TU Chemnitz und weiteren Partnern waren bürgernahe Beteiligungsformate wie ein Parkletaufbau wegen eines direkten Erwartungsmanagements und schneller Umsetzungsmöglichkeiten ein großer Erfolg. Ein Parklet ist ein Stadtmöbel in der Größe eines Stellplatzes.

In NUMIC wurde ein Parklet gemeinsam mit den Schüler*innen einer Grundschule geplant und auch zusammen aufgebaut. Doch nicht nur neue Mobilitätslösungen, sondern ebenso Klassiker der Stadtraumgestaltung wie einfache Bänke überzeugen die Bürger*innen. Aufenthaltsqualität im urbanen Raum scheint mit verhältnismäßig einfachen rad- und fußgängerfreundlichen Maßnahmen optimierbar zu sein. Für die Stadt Chemnitz zeigt der untersuchte partizipative Planungsansatz innovative Lerneffekte. Aufgrund der personellen Kapazitäten einer Stadtverwaltung wird dieser aktuell jedoch nur für begrenzte Anwendungsfälle genutzt werden können. Resümierend ist die Stadt Chemnitz zusammen mit den Chemnitzer*innen bei NUMIC einen kleinen, praktischen Schritt für die Verkehrswende gegangen. Dies geschah im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Mehr Aktuelles unter https://numic.city.


Im Juli berichtete Werner Neumer von der Einführung des Reverse Mentoring bei der Deutschen Bundesbank.

Wie lief‘s denn so?

Beim Reverse Mentoring sollen Nachwuchskräfte erfahrenen Führungskräften etwas beibringen. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt wird es den umgekehrten Wissenstransfer in der Deutschen Bundesbank nun häufiger geben.

Die Premiere des Reverse Mentoring im letzten Jahr war ein voller Erfolg. Das Feedback unserer neun Pilot-Tandems – sowohl von Mentor*innen (Nachwuchskräften) als auch Mentees (Führungskräften) – war durchweg sehr positiv und alle haben sich für eine Fortführung des Programms ausgesprochen. Nach dem Pilotprojekt am Standort Frankfurt am Main bieten wir Reverse Mentoring daher nun jährlich bundesbankweit an und haben auch die Zahl der Tandems auf bis zu 20 erhöht.

Rückmeldung der Teilnehmer*innen zum Reverse Mentoring (Grafik: DeutsChe Bundesbank)

Das Reverse Mentoring Programm ist eine wichtige Maßnahme zur Begleitung des demografischen und digitalen Wandels in der Bundesbank. Es bietet den Teilnehmer*innen die Gelegenheit, die Gedankenwelt der anderen Generation besser zu verstehen. Der Wissenstransfer unterstützt die digitale Transformation und fachbereichs- und hierarchieübergreifendes Networking sorgen für eine offene, attraktive Unternehmenskultur.

(Foto: Deutsche Bundesbank)

Auch im Juli stellte uns Katja Büchner die neue Plattform Lokalprojekte vor, die Fachkräfte aus Wirtschaft und Gesellschaft in den Kommunen zusammen bringt.

Projekt „E-Akte“ der Lokalprojekte gGmbH in Eschwege als erster Erfolg

Mit einem ersten Pilotprojekt startete die Lokalprojekte gGmbH am 1. September 2021 im hessischen Eschwege das Projekt „E-Akte: Papierlos, aber richtig“. Ziel dieses Lokalprojekts: durch das Zusammenführen einer Macherin mit der Kommune Innovation und Digitalisierung in der Verwaltung voranbringen.

Seit Beginn der Pilotierungsphase im November 2021 sind nunmehr sechs Monate vergangen, in denen die in einem Hackathon geborene Idee in der Praxis erprobt werden konnte. Dr. Florian Keppeler, Geschäftsführer von Lokalprojekte, zieht nun folgendes Resümee: „Das Projekt „E-Akte: Papierlos, aber richtig“ ist für uns ein echter Erfolg. Mit diesem Projekt konnten wir in der Realität ausprobieren, ob unsere Idee zur Unterstützung von Kommunen in der Gewinnung von Personal aus der Privatwirtschaft funktioniert. Wie sich an diesem Projekt nun zeigt, haben wir offenbar einen wirklich neuen, innovativen Weg gefunden.“

Nach der Erfahrung von sechs Monaten Projektzeit konnte das 11-köpfige Lokalprojekte-Team viel lernen. Besonders positiv waren unter anderem die Reaktionen auf das dreitägige Einführungsprogramm als Teil des Lokalprojekte Begleitprogramms, durch welches ein wertvoller erster Austausch zwischen Macherin, Lokalprojekte und Verwaltung stattfinden konnte. Zudem hat sich auch die Unterstützung der Macherin durch eine Projektpatin aus der Verwaltung vor Ort sowie durch einen Projektbuddy aus dem Lokalprojekte-Team als hilfreich erwiesen.

Mit Blick auf den Ukraine-Krieg unterstützt Lokalprojekte als Teil der „Alliance4Ukraine“ in Kürze Kommunen bei der Aufnahme und Unterbringung von Menschen aus der Ukraine. Schließlich fehlt derzeit vielen Kommunen das Personal, um die mit dem Krieg einhergehenden vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können. Macher*innen, die in Eschwege oder in anderen Kommunen konkret im Umgang mit Geflüchteten aus der Ukraine unterstützen wollen, können sich mit einem Klick ab sofort für ein solches, finanziell vergütetes Lokalprojekt auf www.lokalprojekte.de bewerben.

Eschwege hat für und mit Lokalprojekte das erste Jubiläum gefeiert. Zu sehen sind Bürgermeister Alexander Heppe, Personalleiterin Andrea Müller-Brandl, Macherin „E-Akte“ Sabrina Hein, Patin Scarlett Grebestein und Buddy Lokalprojekte Katja Büchner. (Foto: Lokalprojekte)
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