Freitag, 16. Mai 2025

Was seither geschah

Gut gemeint, aber...

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Tanja Klement
Tanja Klement
Tanja Klement kümmert sich um Social Media und Podcast. Nach Feierabend sitzt sie gerne noch an der Nähmaschine.

In der Reihe Realer Irrsinn sammelt das Satire-Format extra3 für den NDR Projekte und Entscheidungen mit öffentlicher Beteiligung, die zum Stirnrunzeln verleiten. Wie geht es danach weiter?

Eine Brücke ohne Verkehr, Glasfaseranschluss im unbewohnten Naturschutzgebiert und ein Tempolimit für Kröten, wo es für Kinder nicht möglich war – Ausschnitte aus den Videos gehen in den Sozialen Medien immer wieder viral. Aber was passiert dann? Ich habe mir drei der älteren Berichte vorgenommen und geprüft, ob sich seit der Ausstrahlung etwas verändert hat.

Umgehungsstraße Bremervörde (Bericht: Oktober 2014)

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Die Stadt hatte hier 18 Millionen Euro in eine Umgehungstraße investiert, um die verkehrsgeplagte Innenstadt zu entlasten. Leider wurde diese Umgehung nur von den wenigsten genutzt, denn ausgeschildert war nach wie vor der Weg durch die Stadt. Der Grund: Die alte Strecke war Teil der Bundesstraße und ist deshalb die Strecke, die für den Fernverkehr ausgeschildert wird. Die neue Kreisstraße bleibt für ortsunkundige Fahrer*innen deshalb ein „Geheimtipp“. Konnten neue Regelungen oder vielleicht auch die vermehrte Nutzung von Navigationsdiensten, die die Reisezeit nach der aktuellen Verkehrslage berechnen, hier Abhilfe schaffen?

Viel schlechte Laune geht in diesem Fall wohl auf ein Missverständnis zurück. Die Kreisstraße 125 war, nach einem Bericht des Weser Kuriers vom 4. Juli 2015  nie als Umgehung für die Bundestraße geplant und entsprechend auch nicht als solche veranlagt worden. Als Strecke, die nur den örtlichen und zwischenörtlichen Verkehr  aus der Innenstadt verlagern sollte, war die Kreisstraße nicht auf die höhere Belastung durch den Schwerlastverkehr auf einer Bundesstraße ausgelegt. Auf vielfältigen Bürgerwunsch wurde die Zulassung der Umgehung als Nebenstrecke jedoch geprüft und bewilligt, wodurch die Beschilderung angepasst werden konnte.

So-Da-Brücke (Bericht: 2005)

https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/so-da-bruecke/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9lNjUyMDBkMi00OWE3LTRlMzYtODI2YS05OTdmMTQ5NGRlNmE

Bei Rödenthal in Oberfranken wurde 2005 eine Eisenbahnbrücke, die Itztalbrücke, fertiggestellt. Sie war für eine ICE-Strecke von Nürnberg nach Erfurt geplant, deren Fertigstellung aber erst für ca. 2030 erwartet würde, hieß es im Beitrag von extra3. Die Brücke für 18 Millionen Euro wäre bis dahin wohl sanierungsbedürftig. Eine vorübergehende alternative Nutzung des Bauwerks hatte die Deutsche Bahn damals abgelehnt. Und jetzt?

Seit 2017 ist die Itztalbrücke teil der ICE Verbindung zwischen München und Berlin.

Heiße Sitzbänke in Paderborn (Bericht: August 2018)

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Bei der Neugestaltung der Königsplätze hatte sich die Stadt Paderborn für Hochbeete mit integrierter Sitzbank entschieden. Das Problem: Das Design, dass sich in einem dafür ausgerichteten Wettbewerb durchsetzte, sah Messing als Material für die Hochbeete vor. Kostenpunkt: 178.000 Euro

Nach der Fertigstellung viel auf, dass sich die Metallflächen so stark erhitzten, dass sie ein Verletzungsrisiko darstellten. Die Stadt reagierte zunächst mit Warnschildern „Vorsicht! Heiße Oberfläche“ undkündigte an, die Ränder der Messingflächen mit Holz verkleiden zu wollen. Hat sich die Situation seitdem abgekühlt?

Die Ränder der Messingflächen wurden für 1.5oo Euro mit Holz verkleidet. 2019 erfolgte zudem ein Schutzanstrich für 2.000 Euro, der das Problem zukünftig beheben sollte.

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