Samstag, 20. April 2024

Telematikinfrastruktur – die Datenautobahn 

Von Vorsorge bis Versorgung

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Ann Kathrin Herweg
Ann Kathrin Herweg
Ann Kathrin Herweg ist Teil der Online-Redaktion, koordiniert das E-Journal und unterstützt digitale Veranstaltungen. Auch in ihrer Freizeit ist sie gerne auf Veranstaltungen unterwegs, dann aber als Kamerafrau oder Lichttechnikerin.

Gesundheitsdaten zur richtigen Zeit am richtigen Ort abrufen können – das kann Leben retten. Bei einem Unfall beispielsweise kann so direkt die Blutgruppe der/des Betroffenen eingesehen werden. Und auch die Medikamente, die ein*e Patient*in einnimmt sind einsehbar. So können gefährliche Wechselwirkungen von vornerein verhindert werden, wenn z. B. verschiedene Ärzt*innen eine*r Patient*in unterschiedliche Medikamente verschreiben. Ein Datennetz mit Gesundheitsdaten ist also eine wichtige Errungenschaft und ein Gewinn für unsere Gesundheit. 

Dennoch sind viele Menschen skeptisch und fürchten um die Sicherheit ihrer Daten. Diese Angst kann Ihnen genommen werden: Dank der Telematikinfrastruktur (TI). Doch was verbirgt sich hinter diesem sperrigen Begriff? Telematik setzt sich zusammen aus den Worten Telekommunikation und Informatik. Die Telematikinfrastruktur ist die Datenautobahn, über die die verschiedenen Akteure wie Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Apotheker*innen aber auch Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen vernetzt werden und dank der sie auf die gesammelten Gesundheitsdaten von Patient*innen zugreifen und sicher kommunizieren können.  

Um Missbrauch der Daten zu verhindern, werden hohe Maßstäbe angesetzt. Für die Telematikinfrastruktur gilt die in Deutschland höchste Sicherheitsstufe: Stufe E. Damit ist sie sogar sicherer als Onlinebanking, für das lediglich Stufe C gilt. Außerdem sorgen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen dafür, dass keine Unbefugten Zugang zu den Daten bekommen. Zugriff erhält nur, wer sich als beruflich dazu berechtigt ausweisen kann. 

Der Auftrag zum Aufbau der Telematikinfrastruktur wurde an die gematik GmbH vergeben. Gesellschafter dieser GmbH sind u. a. das Gesundheitsministerium, die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und einige weitere wichtige Akteure aus dem Gesundheitswesen.  

Bleibt noch eine Frage: Was kann die Telematikinfrastruktur denn nun konkret? Hier ein paar Beispiele: Eine besondere Erleichterung für viele Patient*innen stellt sicher das elektronische Rezept dar. Ebenso die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die seit Anfang des Jahres für alle Arbeitgeber*innen Pflicht ist und damit nun vollständig die Papiervariante ersetzt. Der elektronische Medikationsplan, der elektronische Arztbrief, die elektronische Patientenakte, das Notfalldaten-Management und das Versichertenstammdaten-Management sind ebenfalls hilfreiche Anwendungen der Telematikinfrastruktur. 

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