Donnerstag, 28. März 2024

Volksfest, aber sicher!

Alaaf und Helau!

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Nachdem in zwei Corona-Jahren kein oder nur eine abgespeckte Variante des Karnevals gefeiert werden konnte. Dürfen sich die Jeck*innen 2023 endlich wieder richtig ausleben. Doch bei aller Freude darf die Sicherheit nicht zu kurz kommen.

Helau, Sitzungen, Rosenmontagsumzüge, Büttenrede und jeck sein oder kurz gesagt Karneval: nach zwei Jahren pandemiebedingtem Ausfall ist das alles nun endlich wieder möglich. Wieder im Kostüm in ausgelassener Stimmung unter Menschen auf den Straßen zu feiern, für viele Bewohner*innen des Rheinlands geht hier ein sehnsüchtiger Wunsch in Erfüllung. Doch die Karnevalswagen kommen nicht von allein auf die Straßen und die Tanzgarden nicht von allein auf die Bühne. Dafür braucht es engagierte Menschen im Hintergrund. Zu diesen Möglichmacher*innen zählen zuallererst die Vereine. Aber auch viele weitere Personen geben viel Herzblut für den Karneval. Staatliche Institutionen drücken sich nicht vor Organisationsaufgaben, die Stadt Düsseldorf übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben. Dazu zählt auch das heikle Thema Sicherheit. Zwar sollen Spaß und Lust im Vordergrund stehen, diese benötigen aber ein solides Fundament guter Organisation.

Die Mitarbeitenden der Stadt Düsseldorf wissen sehr genau, wie man Karneval mit tausenden Menschen sicher feiert. Sie kennen das Sicherheitskonzept der Stadt und legen gegenüber f4p dessen Eckpunkte dar. Aus naheliegenden Gründen können sie dabei natürlich nicht ins Detail gehen.

Sicherheit mit Plan

Das Rückgrat des Sicherheitskonzepts ist die enge Absprache zwischen Polizei und Stadt. Den Einsatzplan im Altstadtbereich sprechen die beiden Parteien bereits seit einigen Jahren untereinander ab. Aber auch darüber hinaus stehen Polizei und Stadt an den Karnevalstagen im engen und ständigen Austausch. Selbstredend ist über Karneval auch eine größere Anzahl Dienstkräfte im Einsatz.  

Zwar hat man sich über die Jahre der Zusammenarbeit gut eingespielt, dennoch sind die Einsatzkonzepte nicht erstarrt. “Das Sicherheitskonzept für die Karnevalstage wird ständig überprüft und gegebenenfalls angepasst“, erklärt ein Sprecher der Stadt. Stadt und Polizei sind also jederzeit in der Lage auf potenzielle Gefahren zu reagieren.  

Mit allen Wassern und Wässerchen gewaschen

Das der ein oder andere in der fünften Jahreszeit über die Stränge schlägt, ist für die Einsatzkräfte kein Grund zur Beunruhigung. Denn gefeiert wird in der Düsseldorfer Altstadt auch außerhalb des Karnevals. Laute Musik und feuchtfröhliche Stimmung gehören für die Einsatzkräfte zumindest an den Wochenenden zur Normalität.

Dank ihrer Ausbildung und jahrelanger Erfahrung sind Feuerwehr, Rettungskräfte und Ordnungsamt im Umgang mit stark alkoholisierten Personen geschult. Wenn der/die Patient*in ein Düsseldorfer Alt-Bier zu viel genossen hat wissen die Einsatzkräfte sehr genau wie zu verfahren ist.

Nichtsdestotrotz weist der Einsatz während der Feierlichkeiten einige Besonderheiten auf. Während des Karnevals drängen die Menschen in die Düsseldorfer Altstadt. Um dennoch medizinisch tätig werden zu können, schafft die Stadt Räume für die Notfallsanitäter*innen. Für den Einsatz am/an der Patient*in stehen in der Altstadt temporäre Erste-Hilfe-Zelte bereit.  

Mit Patient*innen, die aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums der deutschen Sprache verlustig sind, können die Sicherheitskräfte gut umgehen. Probleme in der Kommunikation können aber nicht nur durch Trunkenheit, sondern auch durch fehlende Sprachkenntnisse ausländischer Gäste begründet sein. Jedoch ist die Stadt auch für diesen Fall gewappnet. Man begrüße das gesamte Jahr über ausländische Touristen, heißt es von Seiten der Stadt. An Karneval seien daher nicht mehr Gäste aus aller Welt in der Stadt als üblich. Die Sicherheitskräfte verfügen folgerichtig über reichlich Erfahrung in derartigen Situationen.    

Die Müllabfuhr fährt Sonderschichten

Es fällt zwangsläufig viel Schmutz an, wenn hunderttausende in den Straßen ausgelassen feiern. Aus diesem Grund schiebt das Reinigungspersonal der Stadt am Karneval Sonderschichten, um dem Unrat Herr zu werden.

Folgerichtig ist es kein Problem, wenn die Kamelle vom Wagen nicht ihren Weg in hungrige Kindermünder findet oder Luftschlangen und Konfetti in großer Anzahl durch die Luft fliegen. Dank der engagierten Arbeit der Reinigungskräfte können sich die Jeck*innen sicher sein, am nächsten Tag eine saubere Spielwiese für das karnevalistische Treiben vorzufinden.    

Keine Sonderbehandlung

Der Karneval ist ein Fest für alle. Diese Überzeugung teilt auch die Stadt Düsseldorf. Auf Sonderbehandlung können sich Prominente und jene die sich für solche halten also nicht einstellen. Zwar werden der Rosenmontagszug und andere Veranstaltungen von Sicherheitskräften begleitet, diese zeichnen sich allerdings für die Sicherheit aller verantwortlich. “Eine explizite Sicherung der üblicherweise teilnehmenden ‚Prominenten‘ findet in der Regel nicht statt“, stellt ein Sprecher der Stadt Düsseldorf klar. Wer auf sehen und gesehen werden aus ist, findet seine Heimat dementsprechend eher auf dem Oktoberfest.

Ein kontroverses Thema

Im Zuge der Debatte um kulturelle Aneignung bekommt auch die Frage, wer welches Kostüm trägt, eine gesellschaftspolitische Dimension. Wann ein Kostüm als beleidigend oder respektlos einzuordnen ist, wird akademisch und im Internet heftig diskutiert. Die Stadt Düsseldorf macht den Jeck*innen hinsichtlich dieser Frage allerdings keine Vorschriften. Man vertraut auf die Geschmackssicherheit der Karnevalist*innen. “Düsseldorf ist dafür bekannt, aktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf eine humorvolle, aber immer respektvolle Art und Weise aufs Korn zu nehmen“, erläutert ein Sprecher der Stadt. Düsseldorf blickt auf eine lange karnevalistische Tradition zurück, die auch international Anklang findet. Die Mottowagen von Jacques Tilly fänden weltweit Beachtung.   

Die Pandemie nicht vergessen

Nach zwei Jahren Pandemie verspricht die Stadt Düsseldorf für dieses Jahr Karneval ganz ohne Sonderregeln. “Einschränkungen aufgrund aktueller Corona-Infektionslagen sind nicht vorgesehen“, macht ein Pressesprecher deutlich. Er verschweigt aber nicht, dass Karnevalsfeierlichkeiten auch mit einem gewissen Infektionsrisiko einhergehen. Insbesondere in Innenräumen, in denen keine Verpflichtung eine Maske zu tragen bestünde, seien anwesende Personen verstärktem Infektionsrisiko ausgesetzt. Die Bereitschaft sich diesem Risiko auszusetzen oder auch nicht, obliege jedoch dem Individuum, lässt die Stadt verlauten.  

Dennoch steht die Stadt im ständigen Kontakt mit dem Robert Koch-Institut und den Kliniken im Stadtgebiet, um bei Anzeichen für eine Verschärfung der Lage entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Der beste Schutz vor Infektionskrankheiten bleibe aber ein verantwortungsbewusstes Handeln.  

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