Freitag, 29. März 2024

Impressionen aus dem Straßenkarneval

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Jonas Benecke
Jonas Benecke
Jonas Benecke ist Werkstudent beim Behörden Spiegel und unterstützt die Online Redaktion beim Audio- und Videoschnitt, sowie bei Recherchearbeiten und der Vorbereitung von F4p Beiträgen. In seiner Freizeit produziert er gerne Musik und arbeitet an eigenen Remixes.

Wie sieht Karneval in welcher Stadt Deutschlands aus? Welche Stadt hat die schönsten Züge, welche die am schönsten verkleideten Teilnehmer*innen? Und was sind die Hintergründe mancher Bräuche? Einige Karnevalsvereine und Städte haben uns Bilder zur Verfügung gestellt, damit ihr euch einen Eindruck vom Karneval in ihrer Stadt machen könnt.

Fangen wir mit der Stadt Mainz an:

Foto: Thomas Gottfried

Der Mainzer Rathausplatz ist das Zentrum der Fastnacht. Dort feiern die Jecken tagsüber und nachts vor großen Bühnen und dicht an dicht getummelt. Der Rosenmontagszug in Mainz ist auch etwas ausgefallener als in so manch anderer Stadt. So sieht man z.B. wie auf dem ersten Bild riesige, grotesk aussehende Masken, die die Frage aufkommen lassen, wie die Träger ihre Balance halten können.

Foto: Thomas Gottfried

Außerdem ist die Stadt auf ein farbliches Schema bedacht. Die Mainzer Fastnachtsflagge beinhaltet nämlich die Farben Rot, Gelb, Blau und Weiß und so wird man diese Farben in der ganzen Stadt immer wieder antreffen.

Foto: Thomas Gottfried

Wir bleiben in Rheinland-Pfalz und schauen nach Neuwied, wo die Neuwieder Ehrengarde uns interessante Einblicke in den Karneval vor Ort gegeben hat:

Foto: Ehrengarde der Stadt Neuwied e.V.

Beim Rathaussturm verteidigt die Ehrengarde im Namen der Behörden das Rathaus vor den anstürmenden Narren (Neuwieder Karnevalsvereine).

Foto: Ehrengarde der Stadt Neuwied e.V.

Dieses Foto fängt einen für die Ehrengarde sehr besonderen Umzug ein. Zum einen stellten sie in diesem Jahr das Prinzenpaar, was ihnen nur alle 11 Jahre vorbehalten ist. Zum anderen war es pandemiebedingt der letzte Umzug vor einer längeren Pause, die nun zum Glück ihr Ende findet.

Foto: Ehrengarde der Stadt Neuwied e.V.

In dem Jahr, in dem dieses Bild gemacht wurde fiel der Rosenmontagszug aufgrund eines Sturms aus. Kurzerhand entschloss man sich dazu, den Termin in den Mai zu verlegen und es entstand ein Sommerumzug.

In Bezug auf das Verhältnis von Karneval und ÖD sagt der Kommandeur der Ehrengarde Alexander Wertgen folgendes: “Ich selbst bin im Öffentlichen Dienst (Kommunalbeamter LK Mayen-Koblenz – Zivil- und Katastrophenschutz) und kenne das Verhältnis zwischen ÖD und Karneval.
Das Verhältnis zur Politik in unserer Heimatstadt Neuwied ist sehr angenehm und auf Augenhöhe. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Behörde, politischen Mandatsträgern und den Vereinen findet sachgemäß und zielführend statt.”

Wir bewegen uns weiter rhienaufwärts in unsere Heimatstadt Bonn:

Foto: Giacomo Zucca

Weiberfastnacht in Beuel eröffnet in Bonn die närrischen Tage. Schon seit 1824 gibt es das Damekomitee der Wäscherinnen, die sich gegen das Patriarchat und die damit verbundene Ausbeutung der Frauen wehren. Heute setzen die Stadtoberen auf Konfetti zur Verteidigung – und müssen sich immer wieder der weiblichen Übermacht geschlagen geben.

Foto: Giacomo Zucca

Seit 1958 benennen die “Beueler Weiber” alljährlich die Wäscherprinzessin. Traditionell tritt sie beim Wettwaschen gegen den Bezirksbürgermeister an und führt den Sturm auf das Beueler Rathaus an.

Foto: Giacomo Zucca

Der Höhepunkt der 5. Jahreszeit ist der Rosenmontagszug, hier vor dem alten Bonner Rathaus auf dem Marktplatz.

Etwa 80 km westlich, in Aachen, hat der Karneval ebenfalls eine langjährige Tradition:

Foto: aachen tourist service e.V.
Foto: aachen tourist service e.V.
Foto: Stadt Aachen

Wenn in Aachen die Süßigkeiten von den Wagen fliegen heißt es “Oche Alaaf!”. Die Stadt gehört als Hochburg des Karnevals zu den Top 5 Städten Deutschlands mit den größten Karnevalsumzügen. Zusätzlich zum imposanten Straßenkarneval veranstaltet der AKV (Aachener Karnevalsverein e.V.), der bereits 1859 gegründet wurde, den “Orden wider den tierischen Ernst”. Dieser Kulturpreis wird alljährlich an Personen des öffentlichen Lebens vergeben, die Humor und Menschlichkeit im Amt bewiesen haben. Dabei fällt die Wahl oftmals auf Politiker – so wurde in diesem Jahr beispielsweise Annalena Baerbock mit dem Orden ausgezeichnet.

Der letzte Blick geht in die Landeshauptstadt Niedersachsens – Hannover:

Foto: Hannoverscher Carneval Club

Wer angesichts dieses Bild verwirrt ist, dem sei verziehen. Der Hannoversche Carneval Club nahm an einer Zusammenarbeit mit dem berühmten deutschen Cartoonisten und Fotografen Uli Stein teil. Dieser gründete nach jahrelanger journalistischer und fotografischer Erfahrung, unter anderem mit Tieren, die Uli Stein-Stiftung für für Tiere in Not. Unter Verwendung von Uli Steins gezeichneten Cartoon-Tieren machte der Karnevalsverein beim Umzug Werbung und schaffte Aufmerksamkeit für die Stiftung und für Tiere in Not.

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