Hochsaison beim Christkind: Derzeit trudeln über 100.000 Wunschzettel und Briefe in der beliebten Christkindpostfiliale in Engelskirchen ein. Auf dem Engels-Platz hat die Deutsche Post dem Himmelswesen eine eigene Schreibstube eingerichtet. Das Christkind öffnet, liest und beantwortet jeden Brief. Wo kommen die Wunschzettel her? Und was wünschen sich die Kinder?
Das Wunschzettel-Büro ist auf der ganzen Welt bekannt. Sogar aus Chile, Brasilien, Malaysia, Thailand und China, aber auch aus Italien, Tschechien und Spanien sind schon Briefe angekommen. Aus 48 verschiedenen Ländern trafen im letzten Jahr Zuschriften ein, das Christkind antwortet in zwölf verschiedenen Sprachen. Speziell übersetzte Rück-Post gibt es in ukrainisch, estnisch, niederländisch, japanisch, polnisch, englisch, französisch, spanisch, tschechisch, taiwanesisch und chinesisch. Für Kinder in Willkommens-Schulklassen ist auf dem Antwortbrief ein QR-Code abgedruckt, über den Übersetzungen in ukrainischer, französischer und englischer Sprache angeboten werden. Individuelle Antworten verfasst das Christkind auch in Blindenschrift.
Herzenswünsche
Die Wunschzettel der Kinder sind liebevoll gestaltet und oftmals mit Glitzer und Sternchen beklebt. Einige Briefumschläge sind sogar versiegelt und mit „Geheim“ gekennzeichnet. Sie beinhalten bunte Zeichnungen, kleine Geschenke wie Perlen, selbst gestaltete Lesezeichen und Weihnachtsschmuck. Die Wünsche sind bunt und vielfältig: Ein Tretroller mit Licht, ein Aufräum-Roboter, eine Kugelbahn, ein Einhorn, ein Fußball-EM-Ticket darfs auch gerne sein. Das Christkind ist stets bestens über die aktuellen Wünsche der Kinder informiert. Dabei geht es den Kleinen nicht immer um die neuesten Errungenschaften. Häufig stehen die Geschenke gar nicht mal an erster Stelle. Wichtig ist es den Kindern, viel Zeit mit der Familie zu verbringen sowie Gesundheit für Familie und Freunde. Außerdem ist die Telefonnummer des Christkindes ebenso gefragt, wie ein Beweisfoto vom Geschenkeverteilen unterm Tannenbaum oder ein Eintrag ins Freundebuch. Neben Tipps, wohin die Geschenke zu bringen sind, werden auch viele Fragen gestellt: „Wie alt bist du?“ und „Woher hast du die Geschenke?“ sind der Klassiker. Die siebenjährige Johanna interessiert aber eher „Hast du Opa Kalle schon mal im Himmel getroffen?“.
Selbst ein echter Weihnachtsprofi wie das Christkind ist berührt, welche Wünsche und Gedanken die jungen Absender*innen bewegen. „Wir erhalten einen Einblick in die Kinderherzen und sind oftmals erstaunt und gerührt, mit welchen Fragen und Gedanken sich schon die Kleinen beschäftigen.“ So steht in den Wünschen: „Mama und Papa sollen keinen Stress haben“, „Geschenke für alle Armen auf der Welt“ und „keinen Krieg“, sowie die Bitte, alle Krankheiten wegzuzaubern.
Wenn ihr Post vom Christkind bekommen möchtet, schreibt:
An das Christkind
51777 Engelskirchen
Jede Zuschrift, die bis zum 20. Dezember eintrifft, wird beantwortet. Das Christkind berichtet über seine Arbeit, die Vorbereitungen auf Weihnachten und gibt Basteltipps zum Fest. Die Rück-Post wird mit Weihnachts-Briefmarken beklebt und erhält einen eigenen Sonderstempel.
Es war im Jahr 1985, als bei der Deutschen Post erstmals Briefe auftauchten, die „An das Christkind bei den Engeln“ adressiert waren. Schnell war den Mitarbeiter*innen der Post klar: Eine schnelle, praktische Lösung muss her, um die kleinen Absender*innen nicht zu enttäuschen. Gefunden wurde diese Lösung in der oberbergischen Gemeinde Engelskirchen. In der dortigen Postfiliale nahm sich eine Mitarbeiterin der Weihnachtsbriefe an, öffnete und beantwortete sie. So entstand die Christkindpostfiliale Engelskirchen.
Britta Töllner ist Pressesprecherin der DHL Group für NRW, seit 20 Jahren organisiert sie die Christkindpostfiliale der Deutschen Post in Engelskirchen.