Erstmalig wird mit dem eGov-Campus ein kostenfreies, ortsunabhängiges Lernangebot geschaffen, durch das Verwaltungsangestellte die Kompetenzen erwerben können, die zur Gestaltung der digitalen Transformation notwendig sind. Alles was du wissen musst und direkte Links zur Plattform findest du in diesem Beitrag.
Mehr E-Kompetenz für die öffentliche Verwaltung
Megatrends wie Digitalisierung und der demografische Wandel verändern bestehende Verwaltungsaufgaben und -routinen erheblich. Damit entstehen neue Kompetenzanforderungen, nicht nur für zukünftige Führungskräfte der öffentlichen Verwaltung. Im Hinblick auf die digitale Transformation spricht man dabei oft von E-Kompetenzen. Denn bei Digitalisierung geht es nicht nur um eine Verbesserung von IT-Bedienfähigkeiten bei der Nutzung einer IT-Anwendung, sondern darum insgesamt die Handlungs-, Arbeits- und Führungsfähigkeiten in der Organisation auf dem Weg zur Digitalisierung zu erhöhen und diese ganzheitlich zu begreifen.
Der Erwerb solcher komplexen Kompetenzen gestaltet sich jedoch zunehmend schwierig durch klassische Aus- und Weiterbildungsangebote. Der Kompetenzaufbau für eine moderne Verwaltung muss daher in Zukunft immer mehr auch durch individualisierte, online-basierte und vernetzte Lernangebote unterstützt werden.
Der eGov-Campus schafft Abhilfe
Dieses breite Set an Kompetenzen ist also essenziell für eine zukunftsfähige, digitale Verwaltung. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, dennoch ist ein stetig steigender Bedarf dieser Kompetenzen über alle Verwaltungsebenen hinweg zu verzeichnen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, bspw. der demografische Wandel, Digitalisierung, vor allem aber fehlende Akzente in der Aus- und Weiterbildung von Verwaltungsangestellten. Der eGov-Campus sagt dieser regelrechten Kompetenzlücke im Bereich der digitalen Verwaltung den Kampf an. Drei Aspekte bringen die Motivation auf den Punkt:
- GEHT NEUE WEGE
- SCHAFFT BILDUNG
- FÖRDERT DIGITALKOMPETENZ
Die Lernmodule können kostenfrei und ortsunabhängig belegt werden. E-Kompetenzen werden in allen öffentlichen Verwaltungen benötigt und der Bedarf lässt sich kaum über traditionelle Bildungswege decken. Somit stehen die Türen des eGov-Campus allen Interessierten offen, denn Digitalisierung betrifft jede Person in der öffentlichen Verwaltung. Das Angebot richtet sich also bewusst an Verwaltungsmitarbeiter*innen, die schon einige Jahre im Dienst sind als auch an Verwaltungsneulinge – und natürlich auch an dich!
Die optimale Ergänzung zu deinem Berufsalltag
Über die Webseite des eGov-Campus kannst du dich über die angebotenen Kurse informieren und einschreiben. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen spielt insbesondere der Praxisbezug in allen Kursen eine große Rolle. Beispiele, Übungen und Fallstudien fokussieren sich auf aktuelle Herausforderungen in der Verwaltungspraxis. Zudem werden punktuell Impulsvorträge und Interviews wichtiger eGovernment-Akteure mit eingebunden, um dir einen Einblick in die Umsetzung der jeweiligen Themengebiete zu geben. Die Lerneinheiten und Videos sind über die Plattform jederzeit abrufbar und ermöglichen so eine flexible, deinen Bedürfnissen angemessene Nutzung. Durch Diskussionsforen können sich Lernende austauschen und Arbeitsergebnisse miteinander vergleichen.
Know-How aus allen Teilen der Bundesrepublik
Einen echten Mehrwert generiert der eGov-Campus basierend auf zwei Aspekten: zum einen gibt es ein sehr breites Angebot an Lerninhalten, das komplett kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Weiterhin jedoch, und das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, werden diese Inhalte nicht nur erstellt und verfügbar gemacht, sondern auf einer eigens dafür entwickelten Plattform zentralisiert und somit für jede*n zugänglich gemacht.
Wir haben in Deutschland exzellente Professor*innen und Dozent*innen, die an ihren Universitäten und Hochschulen zum Thema eGovernment forschen und lehren. Mit dem eGov-Campus bietet sich nun zum ersten Mal die Gelegenheit, diese hochkarätigen Inhalte zu bündeln und so in die breite Masse zu tragen. Mit immer mehr teilnehmenden Hochschulen und Universitäten wird ein breites Themenspektrum abgedeckt, das unabhängig vom jeweiligen physischen Standort der Nutzer*innen abgerufen werden kann. Somit können bspw. Verwaltungsangestellte aus Lübeck problemlos auf Inhalte der TU München zugreifen, oder Berliner Verwaltungspersonal auf Inhalte der Universität des Saarlandes.
Aktuell sind folgende Universitäten und Hochschulen mit an Bord:
Universität/Hochschule | Modul | |
1 | Westfälische Wilhelms-Universität Münster | Prozessmanagement im öffentlichen Sektor |
2 | Universität Potsdam | Verwaltungsportale |
3 | Technische Universität München | Digitale Plattformen als Motor der Digitalisierung in der Verwaltung |
4 | Universität zu Lübeck | Künstliche Intelligenz in öffentlichen Verwaltungen |
5 | Universität Koblenz-Landau | IT-Architekturrahmenwerke und -konzepte des öffentlichen Sektors Vermittlung von Kompetenzen zu Interoperabilität und Standardisierung für die Vernetzung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland und Europa |
6 | Zeppelin Universität Friedrichshafen | Open Government – Offenes Regierungs- und Verwaltungshandeln |
7 | Hochschule Meißen | Informationssicherheitsmanagement in der öffentlichen Verwaltung |
8 | Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin | Human Factors im eGovernment Design – Durch menschenzentrierte Gestaltung zu besseren Services |
9 | Universität des Saarlandes & Goethe Universität Frankfurt am Main | Rechtliche Grundlagen von E-Government |
10 | Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer | Gestaltung der digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung am Beispiel des OZG |
11 | Hochschule Bremen | Digitale Barrierefreiheit – Teilhabe für alle |
12 | Hasso-Plattner-Institut / Universität Potsdam | Innovative digitale Technologien für die öffentliche Verwaltung |
Auf den Schultern von Riesen – die Partner*innen des eGov-Campus
Neben den zahlreichen Unis und Hochschulen gibt es noch eine ganze Reihe anderer wichtiger Projektpartner*innen. Dazu gehört zunächst der Beirat des eGov-Campus, der die Modulqualität, die Online-Nutzbarkeit an den Hochschulen sowie die Ausarbeitung innovativer Lehr- und Lernkonzepte sicherstellt. Im Beirat sind fünf Universitäten, fünf Hochschulen der angewandten Wissenschaften sowie acht führende Verwaltungspraktiker aus dem Bereich des eGovernment vertreten.
Weiterhin sind der IT-Planungsrat sowie das Landes Hessen zu benennen, die maßgeblich für die Initiierung und Finanzierung des Projekts verantwortlich sind. Die Entwicklung des eGov-Campus wird von der FITKO (Föderale IT-Kooperation) als operativer Unterbau des IT-Planungsrats und wissenschaftlich durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. sowie das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme begleitet. Die Federführung für die Projektdurchführung liegt im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung in der Hessischen Staatskanzlei. Die Hochschule RheinMain übernimmt die inhaltliche Koordinierung und die Entwicklung der Website der Plattform in Kooperation mit dem KI-Campus. Das Hasso-Plattner-Institut stellt die technische Plattform und die zugehörige Infrastruktur zur Verfügung.
Katja Gollasch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am The Open Government Institute (TOGI) der Zeppelin Universität. Sie beschäftigt sich vorrangig mit der Frage, wie Regierung und Verwaltung offener, transparenter und partizipativer gestaltet werden kann.
Philipp Kuscher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am SHI | Stein-Hardenberg-Institut und forscht zur Modernisierung von Staat und Verwaltung. Sein Forschungsinteresse dreht sich um die Frage wie Verwaltungen durch Innovationen befähigt werden, technologisch fortschrittlicher, nachhaltiger und bürgerzentrierter zu arbeiten.
Sebastian Halsbenning ist Doktorand am Institut für Wirtschaftsinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sein Forschungsinteresse gilt dem E-Government und der öffentlichen Verwaltung ganz allgemein, wobei die Schwerpunkte seiner Arbeit in den Bereichen E-Government-Kompetenz, Geschäftsprozessmanagement sowie Plattformen im öffentlichen Sektor liegen.
Michael Koddebusch ist Doktorand am Institut für Wirtschaftsinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sein Forschungsschwerpunkte sind vor allem die Vermittlung von Digitalkompetenz im Kontext E-Government und das Geschäftsprozessmanagement.