Freitag, 26. April 2024

Corona und die Folgen für die Verwaltung – Teil III

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Termin-Clash? DVM-Studierende der HVF Ludwigsburg entwickeln die Lösung!

Studentisches Praxisprojekt an der HVF Ludwigsburg wird gefördert

Studierende des neuen Studienganges „Digitales Verwaltungsmanagement“ an der HVF Ludwigsburg entwickeln ein System, das eine de-personalisierte Zusammenführung der privaten und beruflichen Kalender ermöglicht, um effiziente Terminplanung in der agilen Arbeitswelt des „New Normal“ zu ermöglichen.

Home-Office, Kinderbetreuung und ein Hauch Privatleben? Was vor dem „New Normal“ fein säuberlich in getrennten Zeitabschnitten ausgeführt werden konnte, passiert nun alles verwoben durch den Tag hindurch. Der „nine-to-five“ Arbeitsalltag, bei dem Arbeitnehmer*innen einen fixen Block ihrer Zeit exklusiv dem Arbeitgeber zur Verfügung standen, ist passé – das New Normal setzt agiles Arbeiten voraus, bei dem auch Privates während der sonst üblichen Bürozeiten geplant und ausgeführt werden muss.

Ob die Kolleg*innen am Meeting um fünf vor zwölf teilnehmen könnten? Wo früher ein Blick in die Verfügbarkeiten der Kolleg*innen in ihren „Büro“-Kalendern ausreichte, muss heute wieder ein Doodle aufgesetzt werden, oder aber – längst veraltet, oder? – herumtelefoniert werden, weil die Zeit der Kolleg*innen vielleicht schon in anderen Kalendern verplant wurde. Schließlich wird der „nine-to-five“-Tag heutzutage nicht nur im „Büro“-Kalender, sondern auch auf den beiden privaten die man nur auf dem Handy verwaltet, sowie jenem des Sportvereins und der Schule der Kinder geplant. Die früher noch verhältnismäßig triviale und durch moderne Software intuitive Terminplanung wird durch das „New Normal“ zu einer ungewohnt nervigen Angelegenheit.

Um diesen Wirrwarr wieder überschaubar zu machen, entwickeln Studierende des Studiengangs „Digitales Verwaltungsmanagement“ an der HVF Ludwigsburg unter der Betreuung von Prof. Dr. Alois Paulin eine Lösung, mit der Daten aus verschiedenen Kalendern zusammengefasst werden können, um so wieder vollständige Abfragen zur Verfügbarkeit der Mitarbeiter*innen zu ermöglichen.

Mit diesem Projekt erforschen die Studierenden die technischen, rechtlichen und organisatorischen Implikationen die erforderlich sind, um eine digitale Innovation im Kontext der öffentlichen Verwaltung einzuführen, lernen mit dem „Design Thinking“-Ansatz Kreativität zu leben, und lernen durch ihre kritische Auseinandersetzung mit der tradierten Verwaltungskultur Transformationspotentiale in der öffentlichen Verwaltung zu entdecken.

Die für die Umsetzung des Projektes benötigten Skills aus den Bereichen Software-Engineering, Software-Entwicklung, Agiles Projektmanagement, Daten-Sicherheit, wie auch für ein fundiertes Verständnis der rechtlichen Aspekte hinsichtlich Datenschutz etc., werden den Studierenden im Rahmen des Studienganges DVM mitgegeben, um so die „programmierenden Beamt*innen“ für ihre zukünftige Rolle als Modernisierer und Transformatoren der öffentlichen Verwaltung vorzubereiten.

Auch hinsichtlich der Bewältigung komplexer Aufgaben wie der Entwicklung und Einführung des in diesem Projekt erstellten Tools lernen die Studierenden in einem agilen, modernen Arbeitsmodus zu denken und zu arbeiten. So findet die Arbeit ausschließlich im Cyberspace statt – reguläre Stand-Up Meetings laufen über MS Teams, am Programm-Code wird kollaborativ mittels Git &co. gearbeitet, und Dokumentation wird in der Cloud verfasst.

Um die gemeinsam entwickelte Lösung auf ihre Alltagstauglichkeit hin zu validieren, stehen die individuellen Kontexte der Teilnehmenden zur Verfügung. Zwischenergebnisse liegen in Kürze vor. Die Endergebnisse können spätestes im Juli 2022 erwartet werden.

Die Teammitglieder (v.l.n.r.) Tim Stiefel, Jonathan Hof, Florian Frauenhoffer, Stefanie Wahlenmaier und Florian Jäger entwickeln das System kollaborativ-dezentral im Cyberspace und werdend dabei von Mentor Prof. Dr. Alois Paulin unterstützt. (Screenshot: Paulin)

Weitere Informationen: Prof. Dr. Alois Paulin

„Mit diesem Projekt erforschen die Studierenden die technischen, rechtlichen und organisatorischen Implikationen die erforderlich sind, um eine digitale Innovation im Kontext der öffentlichen Verwaltung einzuführen, lernen mit dem „Design Thinking“-Ansatz Kreativität zu leben, und lernen durch ihre kritische Auseinandersetzung mit der tradierten Verwaltungskultur Transformationspotentiale in der öffentlichen Verwaltung zu entdecken.“ – Prof. Dr. Alois Paulin, Professor für digitale Innovation und Transformation in der öffentlichen Verwaltung an der HVF Ludwigsburg, Baden-Württemberg. (Foto: Good Life Crew/Philipp Lipiarski)

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