Freitag, 4. Oktober 2024

Der Bundesfreiwilligendienst: Zeit, das Richtige zu tun

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Abwechslungsreiche Einsatzmöglichkeiten für engagierte Helfer*innen

Alex und Sven engagieren sich im Rettungsdienst und Krankentransport. Sie begleiten hilfsbedürftigen Patient*innen, leisten Erste Hilfe und kümmern sich um die Pflege der Fahrzeuge. Lena unterstützt bis zum Beginn ihrer Ausbildung einen Sportverein. Sie koordiniert die Jugendmannschaften, betreut das Mutter-und-Kind-Turnen und ist für die Geräte- und Rasenpflege zuständig. Ercan hilft nach dem Abitur für sechs Monate auf einem Kinderbauernhof und ist dort im Bereich Ökologie und Naturschutz aktiv. Er pflegt und versorgt die Tiere, betreut aber auch Besuchergruppen und hilft bei der Veranstaltung von Aktionstagen.

Der Bundesfreiwilligendienst bietet Menschen, die helfen wollen, seit 2011 die Möglichkeit, sich in sozialen oder ökologischen Einrichtungen und Projekten zu engagieren. Die Freiwilligen leisten praktische Hilfstätigkeiten in gemeinnützigen – häufig auch kommunalen – Einrichtungen und Unterstützen mit ihrem Engagement Menschen und Organisationen, die auf Hilfe angewiesen sind. Die persönlichen Motive und Hintergründe der Freiwilligen sind dabei so unterschiedlich wie die Einsatzmöglichkeiten: Sie engagieren sich in Betreuung und Pflege, schützen die Umwelt und fördern die Kultur, sorgen dafür, dass der Ball rollt und die Integration funktioniert.

(Foto: BAFzA/Frederieke Eybe)

In einen sozialen Beruf hineinschnuppern? Wartesemester sammeln? Neu orientieren? Wer einen Bundesfreiwilligendienst leistet, lernt viel über sich selbst, über andere Menschen sowie über den Alltag in gemeinnützigen Einrichtungen. Gerade für jüngere Freiwillige, die noch nicht genau wissen, in welche Richtung es beruflich gehen soll, kann der Dienst eine wichtige Orientierungsphase sein. Diejenigen, die noch keinen Ausbildungs- oder Studienplatz gefunden haben, können mit dem Bundesfreiwilligendienst die Zeit bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn sinnvoll überbrücken und interessante Eindrücke und Erfahrungen sammeln.

Mit ihrem Engagement fördern die Freiwilligen das gesellschaftliche Miteinander und qualifizieren sich ganz nebenbei für ihren weiteren Lebensweg. Denn wer sich freiwillig für die Gesellschaft engagiert beweist soziale Kompetenz: Bundesfreiwillige lernen zu organisieren, zu kommunizieren und im Team zu arbeiten, sie machen vielfältige Erfahrungen, entwickeln ihre Persönlichkeit und entdecken neue Perspektiven. Bei der Aufnahme bestimmter Ausbildungs- und Studiengänge kann Bewerber*innen die BFD-Dienstzeit sogar als Praktikum angerechnet werden.

(Foto: BAFzA/Anna Rumeld)

Der Bundesfreiwilligendienst wendet sich an alle engagierten Menschen. Alter oder Geschlecht, Nationalität, Religion oder die Art des Schulabschlusses spielen dabei keine Rolle. Voraussetzung ist nur, dass die Vollzeitschulpflicht erfüllt ist. Im Regelfall arbeiten die Freiwilligen zwölf Monate in einer gemeinnützigen Einrichtung, mindestens aber sechs Monate. Für die Einsatzstellen sind die Freiwilligen willkommene Helfer*innen auf Zeit, die die hauptamtlichen Kräfte in vielen Bereichen unterstützen. Darüber hinaus haben die Freiwilligen oftmals die Möglichkeit, sich zusätzlich einzubringen und Aufgaben zu erledigen, die sonst im Arbeitsalltag untergehen könnten.

Der Bundesfreiwilligendienst ist als freiwilliges Engagement grundsätzlich ein unentgeltlicher Dienst. Es gibt aber ein Taschengeld, das die Freiwilligen mit ihrer Dienststelle direkt aushandeln. Hierfür gilt derzeit (Stand 2022) eine Höchstgrenze von 423 Euro monatlich. Die Freiwilligen sind während ihrer freiwilligen Dienstzeit Mitglied in der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung. Die gesamten Beiträge, also sowohl der Arbeitgeber- als auch der Arbeitnehmeranteil, werden von der Einsatzstelle gezahlt. Eltern von volljährigen Freiwilligen können bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres der Kinder Kindergeld erhalten.

Auf der Internetseite www.bundesfreiwilligendienst.de gibt es viele weitere Infos und eine Einsatzstellensuche. Interessierte können sich aber auch direkt an eine Einsatzstelle wenden oder eine*n der regionalen Berater*innen des Bundesamtes ansprechen, die Kontaktdaten sind ebenfalls auf der genannten Webseite aufgeführt. Wer eine passende Einrichtung gefunden hat, sollte mit der Einsatzstelle einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren. Wenn es passt, muss dann nur noch eine Vereinbarung unterschrieben werden und es kann losgehen – so wie bei Alex, Sven, Lena, Ercan und den vielen anderen Freiwilligen.

Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) arbeitet als selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Als moderne Dienstleistungsbehörde administriert das BAFzA ganz unterschiedliche Aufgaben wie z.B. den Bundesfreiwilligendienst, das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ oder das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Im direkten Kontakt mit den Menschen ist das BAFzA wegweisend für alle, die sich aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft beteiligen wollen.
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