Dienstag, 23. April 2024

Vielfalt im Berliner Bezirk Mitte

Zero Discrimination

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Als Beauftragte*r für Queer und Antidiskriminierung im Bezirksamt Mitte bilde ich eine neue Schnittstelle und biete ein Unterstützungs- und Beratungsangebot. Um Beschwerdefälle nach dem LADG – Landesantidiskriminierungsgesetz kümmere ich mich ebenso wie um die Förderung von queerer Vielfalt in Mitte. Ich setze mich sowohl für die Verbesserung von Angeboten für Queere Menschen ein und als auch den Ausbau der diskriminierungsfreien Verwaltung ein. Hierzu berate ich bezüglich Antidiskriminierung und queerer Diversity.

Die Beschwerdestelle ist eines meiner Handlungsfelder. Hierbei bearbeite ich als Beschwerdestelle die Diskriminierungserfahrungen von Bürgerinnen und Bürgern in Berlin. Die Nähe zu Bürger*innen ist wichtig und sie können mich auch direkt in meinem Büro besuchen. Ich nehme alle Fälle ernst und versuche stückweise die festgefahrenen Strukturen in der Verwaltung zu lösen, die betroffenen Stellen aufzuklären, zu sensibilisieren und diese im Sinne des LADG diskriminierungsfrei zu gestalten. Jede Form von Diskriminierung soll verhindert und abgebaut werden, sodass Chancengleichheit hergestellt werden kann. Es ist wichtig, dass wir als Mitarbeiter*innen in der Verwaltung nicht unnahbar sind und irgendwo in einem unserer Elfenbeintürme arbeiten. Es geht darum mit den Bürger*innen in Kontakt zu treten und zu erfahren, was sie beschäftigt.

Meine Anti-Diskriminierungsarbeit steht immer im Zusammenhang mit Diversity, und es geht auch darum den eigenen Reflexionsprozess anzutreiben. Dazu berate ich das Bezirksamt und die Mitarbeitenden zu Fragen bezüglich Antidiskriminierung und Diversity. Aufklärung bildet den ersten Schritt zu mehr Bewusstsein. Demnach sind auch die Sensibilisierung über Queer und Vielfalt ein großer Bereich meines Tätigkeitsfeldes. Durch Schulungen und Vorträge bringe ich das unter anderem das Thema Vielfalt tiefer in die Berliner Verwaltungsstrukturen, so wie beispielsweise bei Neueinstellung und der Bildung diverser Teams.

Nur als Team sind diese Aufgaben zu bewerkstelligen, sodass auch die Netzwerkarbeit einen großen Teil meiner Arbeit darstellt. Mit vielen Vereinen und Institutionen stehe ich im Kontakt und gemeinsam geht es um die Förderung rund um die Themen Queer von jung und alt. Als Mitglied der AG Vielfalt, welche aus verschiedenen Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Behörden besteht, bin ich noch mehr mit den Stellen vernetzt. Wir tauschen uns über aktuelle Anliegen aus und Empowerment ist eines unserer gemeinsamen Ziele. Jede*r hat ihre*seine eigenen Erfahrungen, sowie ihre*seinen eigenen Hintergrund und bringt diese mit ein.

Seit August 2022 befindet sich mein Dienstzimmer und das meiner Dolmetschenden für Deutsche Gebärdensprache und Deutsch und Kommunikationsassistierenden im Rathaus Tiergarten.

Ich freue mich auf den Austausch mit Euch.


Foto: Bezirksamt Mitte

Martin Vahemäe-Zierold arbeitet seit letztem Jahr im Bezirksamt Mitte als Beauftragte*r für Queer und Antidiskriminierung.

Ein wichtiges Handlungsfeld dieser Tätigkeit sind Diskriminierungsfälle nach dem LADG – Landesantidiskriminierungsgesetz sowie die Beratung des Bezirksamts zu Fragen der Antidiskriminierung. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Anregen von Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von queeren Menschen in Berlin Mitte.

Von Geburt an ist Martin taub und beherrscht neben der Deutschen Gebärdensprache (DGS) als Muttersprache auch die American Sign Language (ASL). Martin ist queer und nichtbinär. Von 2011 bis 2016 war Martin der*die erste taube Politiker*in in Deutschland und gehörte der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte an. Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2012 war Martin darüber hinaus auch Mitglied der Bundesversammlung.

Die letzten anderthalb Jahre, von Januar 2021 – Juli 2022, hat Martin in der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung als Referent*in für das Thema „Antidiskriminierungsarbeit inklusiv ausrichten“ gearbeitet.

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