Samstag, 4. Mai 2024

Europäische Mobilitätswoche

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Mobilität nachhaltiger zu gestalten, ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Das kann nur gelingen, wenn Menschen bereit sind, vom motorisierten Individualverkehr auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen und dafür alte Gewohnheiten zu überwinden. Kommunen kommt hierbei eine zentrale Aufgabe zu. Sie können – wie auch lokale Vereine, Institutionen und Unternehmen – über alternative Mobilitätsoptionen informieren und für die begeistern, die es konkret vor Ort gibt.

Wie Menschen zu solch einem Umdenken angeregt werden können, beweisen die Organisator*innen der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE (EMW) jedes Jahr vom 16. bis 22. September aufs Neue. Im Rahmen der EMW bündeln Kommunen viele verschiedene Aktivitäten. Allen gemeinsam ist, dass alternative Verkehrslösungen ausprobiert werden und mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität in den Kommunen geworben wird: Parkplätze und Straßenraum werden umgenutzt, neue Fuß- und Radwege eingeweiht, Elektro-Fahrzeuge getestet und Schulwettbewerbe durchgeführt. Mit diesen Aktionen wird dort für mehr ⁠Klimaschutz⁠ im Verkehr geworben, wo es Menschen tatsächlich betrifft. Bewährte Formate sind auch temporäre Spielstraßen oder autofreie Tage, die Teilnahme am Stadtradeln oder an der Aktion „zu Fuß zur Schule“. Auch der ÖPNV und Bahnverkehr werden adressiert: Die Kooperation mit dem Tag der Schiene, der seit 2022 von der Allianz pro Schiene (ApS) und dem Bundesverkehrsministeriums durchgeführt wird, hat den Blick noch einmal stärker auf diese Verkehrsmittel gelenkt. Damit werden Bürger*innen motiviert, ihr individuelles Mobilitätsverhalten zu überdenken und verändern.

Die EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE ist eine Kampagne der Europäischen Kommission und spricht Kommunen aus ganz Europa an. In diesem Jahr beteiligten sich in Deutschland insgesamt 188 Städte, Gemeinden und Landkreise – so viele, wie noch nie. 97 nichtkommunale Akteure wie Vereine, Hochschulen, Verkehrsverbünde und Unternehmen waren mit MOBILITYACTIONS dabei. Europaweit nutzten 3.351 Kommunen in 45 Ländern wie der Türkei, Portugal, Belgien, Irland sowie 1.558 nichtkommunale Akteure aus 52 Ländern, darunter Argentinien, Ecuador, Japan, Mexiko, Peru, Südkorea die EMW, um sich für nachhaltige Mobilität vor Ort zu engagieren. Die Maskottchen Edgar und Edda stehen in der Woche im September in all diesen Orten für die Mobilitätswende.

In Deutschland wird die EMW seit 2016 vom Umweltbundesamt (UBA) koordiniert. Die Nationale Koordinierungsstelle unterstützt und berät zu den EMW-Aktionen, stellt Informations-, Gestaltungs- und Pressematerial bereit und führt Veranstaltungen durch. Es gibt über das Jahr verteilt mehrere Online-Seminare mit Themenschwerpunkten zur Vorbereitung der EMW. In diesem Jahr präsentiert die Koordinierungsstelle den EMW-Podcast „Besser Verbunden“, neue Designmaterialien für die Öffentlichkeitsarbeit rund um die EMW und einen EMW-Kurzfilm, der während der Aktionswoche entstanden ist und Impressionen aus Kommunen eingefangen hat. Ein Netzwerktreffen im Herbst, das allen Kommunen offensteht, auch wenn sie noch nicht an der EMW teilgenommen haben, ermöglicht den kommunalen Vertreter*innen sich auszutauschen und zu vernetzen. Das Umweltbundesamt fungiert als Multiplikator und stellt die Verbindung zur Europäischen Kommission sicher.

Oft bedarf es eines Perspektivwechsels und der Möglichkeit, Dinge praktisch zu erfahren und auszuprobieren, um sich vorstellen zu können, eingefahrene Mobilitätsmuster zu ändern. Dafür bietet die EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE den perfekten Rahmen.

Weitere Informationen unter:
https://www.umweltbundesamt.de/europaeische-mobilitaetswoche
https://mobilityweek.eu/home/
https://www.tag-der-schiene.de/


(Foto: Umweltbundesamt)

Miriam Dross leitet das Fachgebiet „Nachhaltige Mobilität in Stadt und Land“ im Umweltbundesamt.

(Foto: UBA)

Janine Dressel ist ein Teammitglied der Koordinierungsstelle der Europäischen Mobilitätswoche im Umweltbundesamt.

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