Freitag, 26. April 2024

Nicht hamstern, sondern „eichhörnchen“ – BBK rät zu Lebensmittelnotvorrat

Über den Tellerrand

Must read

Scarlett Lüsser
Scarlett Lüsser
Scarlett Lüsser ist Volontärin in der Online-Redaktion und kümmert sich auch um Social Media und Podcasts. In ihrer Freizeit spielt sie gerne alle Arten von Gesellschaftsspielen.

Egal ob großflächiger Black Out, Extremwetterlagen wie Hochwasser, extreme Hitze oder hoher Schneefall und Glätte oder Quarantäne-Situationen – das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt jedem Haushalt der Bundesrepublik einen Lebensmittelnotvorrat anzulegen. Nicht nur die Corona-Pandemie hat die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorrats verdeutlicht, man kann ihn auch gebrauchen, wenn man beispielsweise krank ist und das Bett hüten sollte. Wenig sinnvoll ist es da, erst schlagartig einen Vorrat anlegen zu wollen, wenn die Krise schon da ist. Besser ist es, dem Eichhörnchen nachzueifern und in guten Zeiten vorzusorgen. 

Die allgemeine Empfehlung des BBK lautet deshalb auch: Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, sollte man Essen und Trinken für 10 Tage pro Person im Haushalt auf Vorrat gelagert haben. Dabei gibt das BBK aber auch ein paar allgemeine Tipps für einen solchen Notvorrat: Zum Beispiel zählt als Faustregel, dass man pro Tag und pro Kopf etwa zwei Liter Flüssigkeit einplanen sollte. Davon sind nämlich 0,5 Liter zum Kochen pro Portion mit eingeplant. Für Nahrung gilt: pro Person sollte man 2.200 kcal an Energie einplanen. Wer nun nicht weiß, wie viel das an Nahrung ist, was man am besten für Lebensmittel besorgen sollte und vor allem wie viel, dem kann der „Vorratskalkulator“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) weiterhelfen. Hier gibt man einfach die Anzahl an Personen im Haushalt an und für wie viele Tage man einkaufen möchte. Zusätzlich kann man noch entscheiden, ob man sich die Lebensmittelgruppen und den Energiegehalt der Nahrungsmittel anzeigen lassen möchte und anschließend bekommt man eine ausdruckbare Tabelle erstellt, die für jede Lebensmittelkategorie einige Beispielprodukte samt Gewicht- und Literangaben anzeigt. Dabei steht bei der Hauptkategorie, wie viel Gewicht insgesamt benötigt wird und die aufgeführten Beispiele sind dann schon mit anteiligem Gewicht aufgeführt. Im Zweifel ist sogar angegeben, ob mit der Angabe zum Beispiel das Abtropfgewicht oder der geschälte Zustand gemeint ist.

Um ein Beispiel zu nennen: Bei zwei Personen für 10 Tage sollte man in der Kategorie „Milch Milchprodukte“ insgesamt 4kg an Nahrung vorrätig haben. Vorgeschlagen wird hier eine Zusammenstellung aus „H-Milch 3,5% Fett“ mit 4,20l und „Hartkäse“ mit 1,00kg. Da der Vorratskalkulator mit einer fleischhaltigen Ernährung rechnet, gibt es das ganze auch noch einmal in einfacher Tabellenform als vegetarische Variante. Auch die fleischhaltige Version ist als einfache Tabelle zu finden. Gerechnet wird hier mit einer Person und 10 Tagen.

Tipps zum Anlegen eines Notvorrats

Allgemein rät das BBK aber auch dazu, ein paar Tipps zu beherzigen, wenn man sich einen solchen Vorrat anlegt. Zum Beispiel sollte das Prinzip des „lebenden Vorrats“ gelten. Das heißt, dass man den Vorrat in seinen alltäglichen Bedarf einbindet und die haltbaren Lebensmittel wie Konserven und Co. auch immer mal aufbraucht, um diese dann durch neue aufzufüllen. Dabei sollte natürlich auch auf das Verfallsdatum geschaut werden, Sachen die weniger lange haltbar sind, kommen im Regal nach vorne, Sachen mit späterem Verfallsdatum nach hinten. Beachtet man dieses Prinzip, erschließt sich auch der nächste Tipp: Allgemein nur das einkaufen, was man auch tatsächlich essen mag. Nur weil der Vorratskalkulator z.B. Birnen in der Dose vorschlägt, wäre es sinnfrei sie zu kaufen, wenn man Birnen gar nicht mag. Und natürlich sollte man auch rechtzeitig für Nachschub sorgen, wenn man die letzte Packung oder Dose anbricht.

Dieser Vorrat muss auch nicht auf einmal aufgebaut werden, es reicht, Stück für Stück mit jedem Einkauf etwas einzurichten. Dabei sollte man allerdings auch auf die Lagerhinweise achten, um eine möglichst lange Haltbarkeit zu gewährleisten – Meistens gilt: Kühl, trocken und dunkel aufbewahren und bei Verpackungen auf luftdichtes Verschließen zu achten. Hinzu kommt noch, wer Haustiere hat, darf die geliebten Vierbeiner in der Planung nicht vergessen. Nahrung, Streu, Medikamente und andere Tierprodukte sollten deshalb auch auf Vorrat zu Hause sein. Weitere Tipps zu Extremsituationen, sowie die Lebensmittelvorschläge und wichtige Checklisten für einen Ernstfall finden sich zudem kompakt zusammengefasst in der herunterladbaren PDF „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“. Darunter auch Checklisten für wichtige Bestandteile für z.B. Hausapotheke, Hygieneartikel oder Notfallgepäck. Und zum Schluss findet sich auch noch eine Übersicht für wichtige Notfalltelefonnummern. So ist man im Zweifel gerüstet für den Ernstfall.

- Werbung -

More articles

Latest article