Freitag, 26. April 2024

Die Demografie schlägt zu, oder: Wie bleibt der öffentliche Sektor handlungsfähig?

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Wir wissen es doch alle: Die demografische Entwicklung ist kein Geheimnis, seit Jahren weisen Expert*innen darauf hin. Die Alterspyramide ist schon lange keine Pyramide mehr. Die Baby-Boomer gehen in den Ruhestand und die bereits Geborenen reichen bei weitem nicht aus, die Lücken zu schließen. Und auch die gegenwärtige Netto-Zuwanderung kann die daraus resultierenden Herausforderungen nur leicht abdämpfen.

Gerade der öffentliche Sektor ist im Besonderen davon betroffen. Jede und jeder Verantwortliche muss sich also für seinen Bereich intensiv damit auseinandersetzen, wie man Mitarbeiter*innen finden und dann auch binden kann. In den Generation Y und Z spielen andere Dinge als ein sicherer Arbeitsplatz oder stark geregelte Rahmenbedingungen die entscheidende Rolle bei der Suche eines attraktiven Arbeitgebers. Darauf muss sich der öffentliche Sektor einstellen. Wie mache ich meine Verwaltung interessant für junge Menschen? Flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien, eine gute Work-Life-Balance, Unabhängigkeit, Entscheidungsfreiheit, Weiterentwicklung und Arbeit im Team spielen für sie eine besonders wichtige Rolle.

Genauso wichtig ist es, Beschäftige zu halten. Wie kann ich sie an meine Verwaltung binden, sie zufrieden mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber lassen, ihre Gesundheit und somit ihre Arbeitskraft erhalten? Damit werden sie auch zu Werbenden für den Öffentlichen Sektor. Eine weitere Frage, die zunehmend in den Vordergrund rückt, lautet: Wie kann ich Mitarbeiter*innen auf den Ruhestand vorbereiten, sie dabei begleiten und gegebenenfalls auch nach Eintritt in den Ruhestand mit Projekten, besonderen Aufgaben, als Coach oder Mentor*in beteiligen?

Fragen, die die Verantwortlichen dringend im Auge behalten müssen.

Christian Ramm ist Vorstandsmitglied im ddn – das Demographie Netzwerk. Nach Studium der Pädagogik und der Verwaltungswirtschaft hat er viele Jahre in unterschiedlichen Führungspositionen in der Bundesagentur für Arbeit gearbeitet, zuletzt als Leiter der Agentur für Arbeit Freiburg. Jetzt ist er freiberuflicher Unternehmensberater.

Im März 2006 entstand ddn auf Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). ddn verbindet in seinem Netzwerk Unternehmen und Institutionen miteinander, damit diese für über zwei Millionen Beschäftigte den demografischen Wandel aktiv mitgestalten können. Die Kernidee des Netzwerks ist, dass Mitglieder durch den Austausch neue kreative Ideen entwickeln. Deswegen ist ddn immer offen für neue Unternehmen, Organisationen und Personen als Mitglieder oder Unterstützer*innen.

Mit den aufgeworfenen Fragen beschäftigen sich auch Personalverantwortliche aus öffentlichen Verwaltungen im Arbeitskreis „Personalgewinnung und -bindung im öffentlichen Sektor“ des Deutschen Demographie Netzwerkes – ddn regelmäßig.

Wie kann der „Later Life Workplace Index (LLWI)“ der Leuphana Universität helfen? Welche Ideen, neue Methoden entwickeln bereits große Verwaltungen, wie zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit? Diese und andere wichtigen Themen werden von Expert*innen mit Praxiserfahrung vorgestellt, diskutiert und in Kleingruppen tiefergehend besprochen.

Carsten Köppl (GF Next:Public GmbH) und Christian Ramm (Vorstand im ddn) organisieren und moderieren den Arbeitskreis.

Sie freuen sich über weitere Interessierte.

Kontakt über E-Mail: info@ddn-netzwerk.de

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