Freitag, 26. April 2024

„Hast du schon gehört?…“

Interessen und Werte

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Tanja Klement
Tanja Klement
Tanja Klement kümmert sich um Social Media und Podcast. Nach Feierabend sitzt sie gerne noch an der Nähmaschine.

„… Die Bahn streikt am Montag.“ So oder so ähnlich dürften Ende letzter Woche viele Gespräche begonnen haben. Dabei stimmt das genau genommen gar nicht. Die Bahn streikt nicht. Sie wird bestreikt. Diesmal betrafen die Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den Zugfernverkehr, den ÖPNV, die Flughäfen und – eher ungewöhnlich – auch die Autobahn bzw. ausgewählte Streckenabschnitte von Straßen, die der Zuständigkeit der Autobahn GmbH unterliegen.

Für jeden, der am 27. März wichtige Termine hatte oder einfach nicht im Homeoffice arbeiten konnte, war das ärgerlich. Klar. Auch wenn es auf den Straßen weit nicht so chaotisch war, wie befürchtet. Wer konnte, ist scheinbar wirklich zu Hause geblieben.

Aber die Beschäftigten legen ihre Arbeit ja nicht nieder, weil sie dem Rest der Nation den Tag vermiesen wollen. Aktuell laufen die Tarifverhandlungen nicht nur bei der Bahn, sondern auch im Öffentlichen Dienst. Die Verhandlungen sind zäh. Der Grund: Durch die steigende Inflation sind die Reallöhne der Beschäftigten in den letzten Jahren gesunken und eine entsprechende Anpassung der Tarifverträge sollte prozentual natürlich nicht unter dem Inflationswert liegen. Das fordern zumindest die Gewerkschaften.

Nach den ersten beiden Verhandlungsrunden für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes bei Bund und den Kommunen sowie der ersten Verhandlungsrunde zwischen EVG und der Eisenbahn- und Verkehrsbranche, habe es keine verhandlungsfähigen Angebote von Seiten der Arbeitgeber gegeben, so die Gewerkschaften. Die angebotenen Konditionen der Arbeitgeber waren für die Arbeitnehmervertretungen demnach inakzeptabel. Für die folgende zweite bzw. dritte Verhandlungsrunde sollte der groß angelegte, bundesweite Warnstreik noch einmal Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben.

Wer das eigene Gehalt direkt mit den Vorgesetzten aushandeln kann, hat sich angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten vielleicht auch schon für ein Gespräch angekündigt. Und in den Bereichen, in denen Tarifverträge gelten, nutzen Gewerkschaften Ihre Möglichkeiten, um für Ihre Mitglieder die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

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