Sonntag, 28. April 2024

Arbeitsklima in Mehrgenerationenteams

Deutschland ein Mehrgenerationenhaus

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Jonas Benecke
Jonas Benecke
Jonas Benecke ist Werkstudent beim Behörden Spiegel und unterstützt die Online Redaktion beim Audio- und Videoschnitt, sowie bei Recherchearbeiten und der Vorbereitung von F4p Beiträgen. In seiner Freizeit produziert er gerne Musik und arbeitet an eigenen Remixes.

Die Frage, was ein angenehmes Arbeitsumfeld ausmacht, beantwortet jede*r Arbeitende sicherlich unterschiedlich. Nicht zuletzt liegt das auch am Alter und der Generation, aus der die gefragte Person stammt. Unterschiedliche Generationen priorisieren erwiesenermaßen unterschiedliche Aspekte des Arbeitsklimas. Doch wie genau könnte man das bestmögliche Arbeitsumfeld für alle schaffen? Dazu haben wir unter anderem auch unsere eigene Redaktion befragt.

Was macht welche Generation im Arbeitsleben aus?

Doch zunächst einmal zu den grundlegenden Fakten. Auf dem heutigen Arbeitsmarkt begegnet man vier Generationen: Den Baby-Boomern (1946-1964), der Generation X (1965-1979), der Generation Y (1980-1994) und der Generation Z (1995-2010). Laut dem Marburger Soziologieprofessor Martin Schröder weichen die Lebenseinstellungen dieser Generationen kaum voneinander ab. Der Unterschied stellt sich erst im Arbeitsleben heraus und ist vielmehr bedingt durch die unterschiedlichen Stile von Jung und Alt, als durch die Werte, mit denen diese Generationen aufwuchsen.

Der Stil einer Generation kann dabei eher stereotypisch zusammengefasst werden, natürlich gibt es auch hier überall Ausnahmen.

Für die Baby-Boomer hat dabei die Arbeitssicherheit einen der höchsten Stellenwerte. Nicht ohne Grund prägte ihre Generation den Begriff des Workaholics, denn Arbeit macht einen essenziellen Fokus ihres Lebens aus. Dabei stellen sie oft die Work-Life Balance hinten an. Sie arbeiten teamorientiert und dennoch sehr fokussiert auf die eigene Karriere.

Bei der Generation X wird aus dem Motto „Leben um zu arbeiten“ das Motto „Arbeiten um zu leben“. Damit grenzt sich diese bewusst von ihrer Vorgängergeneration ab. Zeit ist ihr wichtiger als Geld und sie strebt nach einer hohen Lebensqualität und ausgeglichener Work-Life-Balance. Im Arbeitskontext tendiert sie dazu Individualisten hervorzubringen, die sich über viele Freiräume bei der Arbeitsgestaltung freuen.

Für die Generation Y, oder auch „Millenials“ genannt, steht der Sinn in ihrer Arbeit an oberster Stelle. Flache Hierarchien und Teamwork werden von ihnen bevorzugt, während „Karriere machen“ keinen hohen Stellenwert hat. Die Millenials schrecken nicht davor zurück, schnell aus unangenehmen Arbeitsverhältnissen auszutreten, was sie von anderen Generationen vor ihnen unterscheidet. Kollegialität und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten sind ihnen im Arbeitsleben nämlich äußerst wichtig. Die Grenzen von Beruf und Privatleben verschwimmen bei ihnen gerne mal und so kommt es durchaus vor, dass Privates auf der Arbeit und Berufliches privat geklärt wird.

Im Großen und Ganzen kann man die jüngste der Generationen, Generation Z, noch nicht einschätzen, da sie noch neu im Arbeitsleben ist und es immer noch viel Entwicklung in ihrem Verhalten geben könnte. Befragungen und Studien zufolge ist es dieser Generation jedoch wichtig die Arbeit und den Beruf strikt zu trennen. Nur etwa 43 Prozent von ihnen ist der berufliche Erfolg wichtig. Den größten Teil ihrer Erfüllung zieht diese Generation aus der Freizeit, die auch zu großen Teilen online stattfindet. Hinzu kommt ein Wunsch nach mehr Strukturen und Sicherheit in der Arbeitswelt.

Was denkt unsere Redaktion?

Um sich nun ein bisschen spezifischer auf die Atmosphäre im Büro oder auf der Arbeit zu beziehen, haben wir unsere Redaktion nach den Aspekten gefragt, die ein angenehmes Arbeitsklima für sie ausmachen. Dazu sei gesagt, dass ein Großteil der Redaktion aus Millenials besteht, während nur einige wenige aus den Generationen X und Z kommen. Für die Redaktion wichtig, ist vor allem die Möglichkeit neue und abwechslungsreiche Aufgaben angehen zu können. Flache aber klare Hierarchien sind dabei erwünscht, sowie eine klare Aufgabenverteilung, bei der man sich dennoch gegenseitig unterstützt. Weitere übereinstimmende Aspekte sind flexible Arbeitszeiten und genügend Urlaustage. Die Arbeitsumgebung macht zudem auch einen Unterschied. Die Büroräume sollen nicht zu voll stehen, entsprechend der Größe besetzt sein und es sollten genügend Sitzmöglichkeiten für Pausen vorhanden sein. Außerdem ist ein friedliches Arbeitsumfeld, in dem man kollegial und freundschaftlich miteinander umgeht, ebenso wichtig für unsere Redaktion. Der einzige Punkt, wo die Meinungen ein wenig auseinander gehen, ist die technische Ausstattung, wahrscheinlich nicht zuletzt generationenbedingt. Während den einen eine modernere Ausstattung, wie z.B. geräuschunterdrückende Headsets wichtig sind, reicht es den anderen, wenn alles funktionsfähig ist und keine Probleme macht.

Tatsächlich lassen sich also auch bei uns in der Redaktion viele grundlegende Dinge, auf die von den unterschiedlichen Generationen laut Studien Wert gelegt wird, wiederfinden. Das Arbeitsumfeld von heute kann man wahrscheinlich für niemanden perfekt gestalten, doch flexible Arbeitszeiten, sowie eine freundliche unterstützende Atmosphäre sind wohl einheitliche Prioritäten, für die jeder Arbeitgeber sorgen sollte.

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