Freitag, 17. Mai 2024

Nachwuchs für die Kitas

Schon früh an später denken

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Der erste Bildungsort außerhalb von Zuhause ist für die meisten Kinder die Kita. Kindertagesstätten tragen damit eine verantwortungsvolle Aufgabe. Erzieher*innen gestalten die Gesellschaft von morgen, indem sie eine umfängliche Betreuung und pädagogische Förderung der Kinder sicherstellen. Leider ist auch im Kita-Bereich spätestens seit der Corona-Pandemie der Mangel an Fachkräften deutlich zu spüren. Das Land Rheinland-Pfalz hat deshalb eine Fachkräftekampagne gestartet.

Frühkindlicher Bildung wird heutzutage eine viel größere Bedeutung beigemessen als noch vor einigen Jahren. Früh an später denken, damit die Kinder die bestmöglichen Chancen im Leben erhalten – das wird für Eltern manchmal schon vor der Geburt des Kindes zum Thema, zum Beispiel bei der frühzeitigen Anmeldung für einen geeigneten Kitaplatz. Aber auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiger Aspekt bei der Kinderbetreuung. Nur wenn die Kinder gut und zuverlässig betreut sind, kann Berufstätigkeit für die Eltern gelingen. Und je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist, dass sie verlässlich betreut werden. In Rheinland-Pfalz gibt es dafür sehr gute Startbedingungen. Ab dem zweiten Lebensjahr werden Kinder beitragsfrei in den Kindertagesstätten betreut. Immer mehr Familien nehmen das in Anspruch.

Damit alle von dem Betreuungsangebot optimal profitieren können, braucht es gut ausgebildete Fachkräfte in ausreichender Zahl. Diese fehlen allerdings aktuell an allen Ecken und Enden. Den Kitaträgern und Einrichtungen fällt es immer schwerer geeigneten Nachwuchs an Erzieher*innen zu finden. Um dem Personalmangel in den Kitas zu begegnen, hat das Land in den vergangenen Jahren an einigen Stellschrauben gedreht. Die Zahl der Ausbildungsplätze wurde erhöht, der Zugang zur Ausbildung vereinfacht und die akademischen und berufsbegleitenden Bildungswege gestärkt. Durch das neue Kita-Gesetz ist die Zahl der Auszubildenden pro Kita zudem nun nicht mehr begrenzt. Auszubildende werden nicht auf den Personalschlüssel angerechnet und das Kita-Personal erhält feste Anleitungszeiten, um die Nachwuchskräfte einzuarbeiten. Das Aktionsforum zur Fachkräftesicherung und -gewinnung des Landes erarbeitet weitere Maßnahmen, um die Personalsituation in den Kitas zu verbessern. Zum Beispiel kann der Einsatz von Hauswirtschaftskräften, multiprofessionellen Teams und der längere Einsatz von Vertretungskräften den Kitaalltag entlasten.

Was macht den Beruf Erzieher*in überhaupt attraktiv? Warum sollten sich junge Leute nach der Schule für diesen Weg entscheiden? Grundsätzlich ist das Berufsfeld nichts für schwache Nerven. Die Arbeit mit Kindern kann herausfordernd und anspruchsvoll sein – aber ebenso erfüllend, vielseitig und voller Potenzial und Gestaltungsspielraum. Mit Kindern wird es niemals langweilig. Als Erzieher*in begleitest du sie bei ihren Abenteuern, nimmst sie an die Hand und eröffnest ihnen Perspektiven auf ihre Zukunft, ihre Bildungs- und Lebenschancen.

(Foto: Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz)

Darüber hinaus bietet der Beruf unterschiedliche Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Die Leitung einer Kindertagesstätte ist eine Führungsposition mit vielfältigen Aufgaben. Im Laufe des Berufslebens ist die Tätigkeit als Fachberatung eine Option, sich weiterzuentwickeln und Kita-Teams beratend zur Seite zu stehen. Diejenigen, die einen Bachelor in sozialer Arbeit oder Sozialpädagogik haben, können im öffentlichen Dienst auch in Verwaltungspositionen zum Beispiel auf Landesebene wechseln.

Du interessierst dich für eine Karriere in der Kita? Die aktuelle Fachkräftekampagne des Landes „Werde Erzieherin oder Erzieher“ klärt über die Ausbildungsmöglichkeiten und beruflichen Perspektiven auf. Ausbildung, Studium, Quereinstieg – viele Wege führen in den Beruf Erzieher*in. Und es gibt noch andere Optionen, um in der Kita und mit Kindern zu arbeiten. Eine Vielzahl an Ausbildungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Abschlüssen werden in Kindertagesstätten benötigt. Zudem werden verschiedene Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten angeboten, damit der Lebensunterhalt während der Ausbildung oder dem Studium gesichert ist. Einen Überblick über die beruflichen Optionen und Voraussetzungen, und Antworten auf viele weitere Fragen gibt es auf der Homepage der Fachkräftekampagne werde-erzieherin-oder-erzieher.rlp.de und auf dem Instagramkanal WerdeErzieherinoderErzieherRLP.


Foto: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung

Detlef Placzek ist der Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, kurz LSJV. Beim LSJV ist das Landesjugendamt angesiedelt. Es unterstützt und berät unter anderem Jugendhilfeeinrichtungen wie zum Beispiel Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz.

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