Mittwoch, 1. Mai 2024

Innovation für den Public Sector

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Tanja Klement
Tanja Klement
Tanja Klement kümmert sich um Social Media und Podcast. Nach Feierabend sitzt sie gerne noch an der Nähmaschine.

In der Privatwirtschaft hat die Startup-Szene längst ihren Platz gefunden. Gründer*innen testen neue Ideen und Konzepte und bei Erfolg werden sie entweder von größeren Unternehmen aufgekauft oder sie wachsen selbst zu einem konkurrenzfähigen Marktteilnehmer heran. Und weil die Freiheit, die kleine und engagierte Teams bieten, deren Entscheidungen nicht von großen Gremien oder einer weit entfernten Konzernleitung abhängig sind, Innovation geradezu beflügelt, bieten Unternehmen und Organisationen in verschiedenen Bereichen Förderungen für Gründer*innen an.

Aber der Startup-Markt ist auch sehr dynamisch. Zu kleine Budgets, unrentable Ideen und konkurrierende Projekte lassen Startups fast im selben Tempo wieder verschwinden, wie sie neu gegründet werden. Das ist Teil der Kultur. Denn „eine Idee ausprobieren“ heißt eben auch, dass man zu Beginn noch nicht sicher weiß, ob der Ansatz auch auf dem Markt eine Chance hat.

Für den Public Sector heißt das bisher leider oft, dass die Kooperation mit bzw. die Beauftragung von Startups nicht denkbar ist. Denn für ein langwieriges Vergabeverfahren ist das Startup an sich nicht gemacht. Zumindest dann nicht, wenn die ausschreibende Stelle die Weichen nicht entsprechend stellt. In der Startup-Strategie des Bitkom-Ablegers get started geht man davon aus, dass so vor allem für die Bereiche Digitalisierung und Energie- bzw. Verkehrswende viele Chancen vertan werden. Für beide Seiten. Die öffentliche Seite braucht dringend innovative Konzepte und die Startups könnten mit den Aufträgen aus öffentlicher Hand sicherer planen und nachhaltig wachsen.

Nach der get started-Strategie bemühen sich aktuell nur rund 31% der Startups um öffentliche Aufträge. Vor allem, weil die Ausschreibungen zu komplex sind. So heißt es in der Strategie „Startups scheitern oft schon an den zu erfüllenden Wirtschaftskriterien (Nachweis der Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre, Mindestumsatz, Anzahl der Mitarbeitenden, etc.). Auch die Anzahl an geforderten Projektreferenzen stellt Unternehmen, die sich noch am Anfang ihrer Entwicklung befinden, vor Herausforderungen. Hinzu kommt die nicht seltene Anforderung, eine Mindestanzahl an Referenzen über Projekte vorweisen zu können, die bereits im öffentlichen Sektor durchgeführt wurden. So finden sich viele Startups mit einem unausweichlichen Henne-Ei-Problem konfrontiert. Um Startups veritable Wettbewerbschancen in diesem Feld einzuräumen, müssen daher die Mengenanforderungen an die Projektreferenzen abgesenkt sowie die Wirtschaftlichkeitskriterien verhältnismäßig angesetzt werden.“

Die Startup-Strategie von get started findet ihr hier.

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