Sonntag, 5. Mai 2024

Öffentlicher Dienst in Zahlen studieren

Die Macht der Wissenschaft

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Scarlett Lüsser
Scarlett Lüsser
Scarlett Lüsser ist Volontärin in der Online-Redaktion und kümmert sich auch um Social Media und Podcasts. In ihrer Freizeit spielt sie gerne alle Arten von Gesellschaftsspielen.

Die Hochschulen für den Öffentlichen Dienst (HöD) haben wir uns im Rahmen dieser Ausgabe ja bereits einmal angeschaut (hier für euch verlinkt), aber wir haben sie noch einmal genauer unter die Lupe genommen. In einem HöD-Monitor, erhoben von der Rektorenkonferenz, wurden nämlich für alle HöDs Zahlen und Fakten, aber auch Herausforderungen gesammelt und mit einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2018 verglichen.

RKHöD-Monitor 2022 Auszug (GrafiK: Prof. Dr. Jürgen Stember/ Dr. Patricia Greve)

Zum Beispiel gab es 2022 knapp 68.000 Student*innen an einer der 62 HöDs in ganz Deutschland. Innerhalb von nur vier Jahren ist hier ein ziemlicher Anstieg zu verzeichnen, denn 2018 waren es nur etwas über 52.000 Studierende. Auch die Zahl der Professor*innen und des Lehrpersonals ist insgesamt an allen HöDs stark angestiegen.

RKHöD-Monitor 2022 Auszug

Angesichts dieser Zuwächse ist auch das Angebot an Bachelorstudiengängen gestiegen. Inhaltlich gehören die meisten Studiengänge zu drei großen Bereichen: „Public Administration“, „Public Management“ und „Polizei“.

Die große Mehrheit der Studiengänge lässt sich dabei mit sechs Semestern Regelstudienzeit abschließen lässt. Falls ihr aber weniger Lust auf mindestens drei Jahre Studium habt, es existieren auch fünf Studiengänge, die bereits nach anderthalb Jahren, also drei Semestern abschließbar sind. Allerdings ist hier der Weg noch nicht zu Ende, den man an einer HöD beschreiten kann. Denn knapp 4000 Studierende haben sich für den Weg einer Fort- und Weiterbildung an einer der 62 HöDs entschieden.

Trotz der zu verzeichnenden Anstiege gibt es natürlich auch Herausforderungen für die Hochschulen. Ganz zentral ist hierbei die Digitalisierung der Lehre und der Hochschulen allgemein, aber auch die Sorge um zu wenig Nachwuchs-Student*innen. Und das trotz der steigenden Zahlen seit 2018. Diese Sorge bezieht sich in Teilen auch auf die Anzahl der Mitarbeiter und der Lehrkräfte.

Gleichzeitig wird an vielen Verwaltungshochschulen aber auch die fachliche Eignung der Studierenden als herausfordernd angesehen. Hinzu kommt, dass es von einigen Hochschulträgern abgelehnt wird, einen anschließenden Master- für einige Bachelor-Studiengänge anzubieten, was die Rekrutierung von fachlich geeigneteren Student*innen erschwert. Bezüglich der Digitalisierungsproblematik ist ebenfalls ein struktureller Zusammenhang zu erkennen. Denn obwohl die Altersstruktur der hauptamtlichen Lehrkräfte als problematisch angesehen wird, ist auch nicht geplant, in nächster Zeit neue Lehrkräfte einzustellen. Und bekanntlich ist die Skepsis gegenüber der Digitalisierung bei älteren Generationen höher, als in jüngeren, wie man auch aus der D21-Digital-Studie entnehmen kann. Hinzu kommt der allgemeine Personalmangel, der nicht nur im Public Sector, sondern auch an den Hochschulen für den Öffentlichen Dienst vorherrscht.

Allgemein kann man also sagen, dass die Probleme zwar erkannt werden, an der Lösung aber noch gearbeitet werden könnte.

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